Full text: Studien zur Geschichte der Grafen von Dagsburg-Egisheim

Moha wohl Anfang des 12. Jahrhunderts vornahm. Sie gab, wahrscheinlich aus 
Anhängerschaft zur cluniazensischen Reformbewegung, die Kirche St. Johannis in 
Huy mit dem Kirchhof und dem Zehnten an die Abtei St. Peter in Cluny. Von dieser 
Schenkung erfahren wir durch die Bestätigungsurkunde von Ennensindes Enkel, 
Graf Hugo VIII. von Dagsburg, aus dem Jahre 1154309. Daß es sich dabei um 
ehemaligen Besitz der Grafen von Dagsburg und Moha gehandelt hat, der schon 
Albert I. von Dagsburg und Moha, dem ersten Ehemann der Ermensinde, gehört 
hatte, zeigt die Bestätigung durch deren Enkel an. Anderenfalls hätte, wemi es 
Besitz von Ermensindes zweitem Ehemann, dem Grafen Gottfried von Namur, 
gewesen wäre, die Bestätigung nur durch den Sohn aus dieser Ehe, Heinrich den 
Blinden von Namur, erfolgen können310. Die Schenkung durch Ermensinde dürfte 
noch vor ihrer zweiten Eheschließung mit Gottfried von Namur liegen, da in der 
Bestätigungsurkunde Hugos VIII. ausdrücklich nur der Dagsburger gedacht wird, 
für deren Seelenheil die Schenkung Ermensindes gewesen war. 
Ieihol 
(F, Dep.Bas-Rhin, Arr. Molsheim, Cant. Schirmeck) 
Siehe den Artikel Wisches'. 
Ihringen 
(D, Bld. Baden-Württemberg, Lkr. Breisgau-Hochschwarzwald) 
Der östlich von Breisach im Breisgau gelegene Ort Ihringen311 war in der ersten 
Hälfte des 10. Jahrhunderts im Besitz des Grafen Guntram312. Der Ort wurde von 
König Otto I. im Zusammenhang mit dem Hochverratsprozeß gegen Guntram auf 
dem Augsburger Hoftag des Jahres 952 konfisziert313. König Otto I. schenkte 
Ihringen am 21. Februar 962 an den Konstanzer Bischof Konrad mit der 
Bedingung, daß diese Schenkung nach dessen Tod an die Kanoniker der Konstanzer 
Kirche übergehe314. 
309 Druck der Urkunde ebda., Nr. 6, S. 263: Hugo Dei gracia cornes musacensis, recognoscit 
quod ava sua pie memorie Hermensendis comitissa ecclesiam beati venerabilisque 
Joannis, que in Hoio sita est et sui juris erat, cluniacensi ecclesie beati Petri 
apostolorum principis cum simiterio suo et décima, pro salute anime sue ac domini 
Alberti sponsi sui et predecessorum eius, perpetuo possidendam libéré ac legitime 
tradidit; vgl. dazu A. Joris, La ville de Huy au moyen âge. Des origines à la fin du XIVe 
siècle, Paris 1959, S. 184, Anm. 238. 
310 Graf Heinrich der Blinde von Namur, der Sohn aus der zweiten Ehe der Ermensinde, ist 
der Zeitgenosse Hugos VIII., des Enkels, welcher aus der ersten Ehe Ermensindes mit 
Albert von Dagsburg und Moha hervorgegangen ist. Der Sohn aus dieser Ehe, Hugo VII. 
von Dagsburg und Moha, ist schon im Jahre 1123 gestorben. Zu den genealogischen 
Zusammenhängen siehe oben, S. 69-72., 78-82 und 92-%. 
311 Krieger, Wörterbuch, 1. Bd., Sp. 1085 ff. 
312 DO 1,236. 
313 Zum Augsburger Hof tag vom August 952 siehe oben, S. 177-183. 
314 D O i 236, S. 327 f. Siehe die Zitate auf S. 405 in den Anm. 93 u. 94. 
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