lediglich der Ort Dom&vre-sur-Vezouze, wenige Kilometer südwestlich von
Blamont gelegen, kann - wie aus dem Urkundentext hervorgeht - als in ihm liegend
ausgemacht werden* 9.
Albinesuuilare
(CH, Kant. Bern, genauere Lage nicht bestimmbar)
Siehe den Artikel 'Oberer Aargau'.
Altorf/Altdorf
(F, Dep. Bas-Rhin, Arr. Molsheim, Cant. Molsheim)
Im elsässischen Altdorf10 besaßen die Grafen von Dagsburg-Egisheim altes Eigen¬
gut, das sich bis zum Tod Gertruds von Dagsburg im 13. Jahrhundert im Besitz der
Familie nachweisen läßt. Auf diesem Allod hat ein Egisheimer Graf das Dorf
Altdorf nach Rodung gegründet. Graf Eberhard III. hat schließlich, wohl nach 959,
die Stiftung des Altdorfer Klosters initiiert, die von dessen Sohn Hugo III. raucus
ausgeführt wurde, wie wir aus einer möglicherweise gefälschten Bulle Papst Leos
IX. vom 29. November 1049 für Altdorf erfahren11. Hugo raucus schenkte der
pertinentibus, regia donatione impertiri decrevimus (Zitat, ebda., S. 213). Regest:
Böhmer-Mühlbacher, 2. Auf!., Nr. 2068.
9 Siehe das Zitat in Anm. 8.
10 Clauss, Wörterbuch, S. 10 f.
11 Druck bei Sattler, Altdorf, Nr. 3, S. 249 f.; weitere Drucke bei Schöpflin, Alsatia
diplomatica I, Nr. 208, S. 164 F. u. bei GRANDIDIER, Histoire 1,2, Nr. 407, S. 255 f.:
Primum excisis fructicibus & arboribus nimium pulcher visus erat situs loci, quem
collectis incolis ... nomine jussit per arva incolere, hominesque cohabitare. Hunc locum
dum frequentaret Eberhardus comes, sepe commoratus est in eo propter loci
delectationem biduo & triduo, & quia vidit illum vite monachorum nimis congruum esse,
scepe proposuit monachico ordine se se velle Deo laudes parare; sed egritudine
praeveniente & morte sequente, impediebatur a bono opere illo, filius autem ejus Hugo,
qui erat aliquantulum raucus, quoniam scepe intellexit voluntatem patris, ccepit hic
edificare ecclesiolam in honore apostoli dei Bartholotnei & summi presulis Gregorii &
aliarum reliquiarum (Zitat nach dem Druck bei SCHÖPFLIN, S. 165); der Zeitpunkt der
Entstehung des Dorfes ist nicht eindeutig bestimmbar. Die Formulierung in der Bulle
Leos IX. vom 29. November 1049 läßt nicht zwingend den Schluß zu, daß Graf Eberhard
III der GrUnder des Dorfes war, wie Sieffert, Altdorf, S. 107, durch seine Übersetzung
der Bulle interpretiert. Vgl. ebda., S. 22, wo Sieffert ausfuhrt, Eberhard habe die
Urbarmachung und Besiedlung des Dorfes forciert. Ob der Ort allerdings schon um 820
bestanden hat, wie Clauss, Wörterbuch, S. 10, meint, ist ebenfalls fraglich, da das
Dokument, auf das sich Clauss stützt, erst im frühen 11. Jahrhundert entstanden ist. Es
handelt sich hierbei um ein Güterverzeichnis der Kirche St. Thomas zu Straßburg,
abgedruckt bei Wiegand, Urkundenbuch I, Nr. 52, S 43 ff. (Datierung ebda). Der
Straßburger Bischof Adaloch soll um 820 der von ihm erbauten Straßburger St.
Thomaskirche unter anderem den Ort Aldorf geschenkt haben: narratur, ut in antiquis
vero temporibus quidam Argentinensis civitatis antistes Adalnohc nomine inibi pro
remedio sute animae in honorem sancti Thomce apostoli ceclesiam construxerat et ...
Aldorf... dederat (ebda., S. 43). Diese Aufzeichnung spiegelt nicht die topographischen
Verhältnisse des 9 Jahrhunderts wider, sondern die des frühen 11. Jahrhunderts. Zur Zeit
der Schenkung muß das Dorf Altdorf nicht unbedingt schon bestanden haben. Es wird
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