Simons und erhielten von diesem die Erlaubnis, nach Rom zu gehen und dort einen
Entscheid vom Papst herbeiführen zu lassen838. Heinrich VI. blieb anscheinend
insgeheim seiner alten Linie treu, keinen Bischof der brabantischen Partei in Lüttich
zu akzeptieren. Er spielte wohl auf Zeit und hoffte, daß vor einer Rückkehr der
Gesandtschaft aus Rom das englische Lösegeld eingetroffen sei und er keine
Rücksicht mehr auf die Brabanter Partei nehmen müßte. Inzwischen war im Jahre
1194, nachdem der Herzog von Niederlothringen von dem mittlerweile freige-
lassenen Richard Löwenherz Unterstützung in seinem Kampf gegen den Henne-
gauer zugesichert bekommen hatte839, auch ein Waffenstillstand zwischen Heinrich
von Niederlothringen und Balduin V. vom Hennegau zustande gekommen840.
Heinrich VI., der seinen zweiten Italienzug vorbereitete und Niederlothringen in
einem einigermaßen befriedeten Zustand zurücklassen wollte, war bemüht, einen
dauerhaften Frieden zwischen dem Brabanter und Hennegauer herzustellen, es
gelang ihm jedoch nur eine Verlängerung des Waffenstillstandes bis zum 15. Au¬
gust dieses Jahres841. Unterdessen hatte sich im Maasgebiet eine neue Fehde ent¬
zündet, die gegen Balduin V. gerichtet war. Heinrich der Blinde von Namur hatte
die alten Gegner Balduins außer Herzog Heinrich von Brabant, der durch den
Waffenstillstand gebunden war, um sich geschart und ging militärisch gegen den
Grafen vom Heimegau vor842. Auf der Seite des Grafen von Namur waren der
Herzog von Limburg und dessen Söhne, Heinrich, Walram und Simon, der Elekt
von Lüttich, des weiteren die Grafen Albert II. von Dagsburg, Friedrich von
Vianden und Gerhard von Jülich zu finden843. In diesem Konflikt konnte der
Hennegauer Graf die Oberhand behalten. Es kam am 1. August 1194 zu einer mili¬
tärischen Auseinandersetzung bei Noville-les-Bois bei Namur844, wo der Herzog
Heinrich von Limburg und sein gleichnamiger Sohn in hennegauische Gefangen¬
838 La chronique de Gislebert de Mons, S. 289.
Ebda., S. 284 f.
840 Ebda., S. 291.
841 Ebda., S. 292.
842 Ebda., S 293: Dum autem his contentionibus pacificandis dominus comes satis intentus
esset, comes Natnurcensis, qui nunquam fidem vel pactum comiti Hanoniensi servaverat,
per vires quorwndam auxiliatorum suorum in comitem Flandrensem et Hanomensem et
marchionem Namurcensem, nepotem suum, cum exercitu insurrexit, qui per pecuniam
suam datam Henricum ducem de Lemborch et ejus filios Henricum et Walerannum,
milites probos, secum habuit, qui dominum comitem pro ipsius comitis Natnurcensis
guerris antiquis oderant.
843 Ebda., ad 1194, S. 293: Symon quoque Leodiensis electus in eodem fuit exercitu,
Albertus quoque comes de Danborch et de Musau et Fredericus comes de Vienna et
Gerardus comes Juliacensis multique milites de terra ducis Ixtvanietisis.
844 Ebda., ad 1194, S. 293 f.: Predicti autem domini, scilicet dux de lemborch et filii ejus,
scilicet Symon Leodiensis electus, Henricus, Waleranus, comes Natnurcensis et
Luscemborch, Albertus comes de Danborch et de Musau et Fredericus comes de Vienna
et Gerardus de Juliaco, cum exercitu suo usque Novillam prope Namurcum pervenerunt
ibique quamdam munitionem parvam et debilem obsederunt, quatn tandem ceperunt. ...
Dominus autem comes, ... quadam dominica vigilia sancti Petri, intrante mense
Augusto, Namurcum venit;... in crastino quadam die Lune.
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