gegen Odo von der Champagne, der seine Ansprüche auf Burgund nicht aufgeben
wollte. Der Feldzug wurde ein Erfolg für den Kaiser. Konrad II. konnte den Grafen
von der Champagne zur Unterwerfung zwingen286. Allerdings hat der Graf von der
Champagne in der Folgezeit keineswegs seine Ansprüche auf Burgund auf gegeben.
Er hat im Gegensatz zu seinem Versprechen Konrad gegenüber Burgund nicht
geräumt, fiel wiederum in das Bistum Toul ein und verwüstete es erneut287. Dieses
Vorgehen Odos erzwang 1034 einen neuerlichen Feldzug des Kaisers gegen ihn.
Angesichts der starken kaiserlichen Übermacht - Konrad II. bekam militärische
Hilfe aus Italien - hat es Odo schließlich vorgezogen, einer entscheidenden Schlacht
auszuweichen und sich aus seinem eigenen Territorium abzusetzen288. Somit
konnte Konrad seine Ansprüche auf Burgund unangefochten aufrechterhalten. Das
Touler Bistum hatte wegen der Parteinahme seines Bischofs für den Kaiser
schweren Tribut zahlen müssen289. In diesen Zusammenhang ist wohl auch ein bei
St. Mihiel ausgestelltes Diplom Konrads vom 20. August 1033 einzuordnen, worin
er auf Bitten Bmnos von Toul dem in der Touler Vorstadt gelegenen Kloster St.
Evre seine Besitzungen bestätigt290. Das Kloster war anscheinend bei Odos
Überf all auf Toul und dessen Umgebung geplündert und schwer geschädigt worden,
so daß es dem Bischof und dem Abt notwendig schien, die Besitzungen des
Klosters vom König bestätigen zu lassen, damit eine rechtlich einwandfreie
Sachlage bei eventuellen Restitutionsansprüchen gegenüber Usurpatoren von
Klosterbesitz geschaffen war291.
1037 kam es erneut zu einer Auseinandersetzung zwischen Konrad II. und Graf
Odo von der Champagne, da der Gral' in eine Verschwörung italienischer Bischöfe
gegen Konrad II. verstrickt war. Odo richtete seine Angriffe wiederum gegen seinen
alten Gegner, Bischof Bruno von Toul292. So kam es zu einem erneuten Vorgehen
gegen ihn. Der gesamtlothringische Herzog Gozelo brachte ein großes Aufgebot
zusammen und rückte unter Hilfe einiger Großer gegen Odo vor293. Während der
entscheidenden militärischen Auseinandersetzung bei Bar fand Odo den Tod294.
nobilitate famosus, divitiis locuples, adversus eumdem bellare temptabat, et in tantum
audaciae prorupit, ut urbem Tullo nuncupatam obsidione premens, quae in confinio
sita est Franciae ac Lothariensis regni, ni armis defensaretur, vi cepisset. Oppidanis
autem viriliter reluctantibus, monasteria circumposita, ecclesias villasque depopulans,
cum maxima rerum copia quas repperit revertitur, prius tamen ecclesias, domos
villasque, quas rebus vacuaverat, ruina incendii terrae coaequans.
286 Böhmer-Appelt, Nr. 209a, S. 100 f.
287 Böhmer-Appelt, Nr. 222a, S. 106.
288 Böhmer-Appelt, Nr. 222a, S. 106.
289 Siehe oben, Anm. 255.
290 D K II 200, S. 266-269.
291 Vgl. auch H. Bresslau, Jahrbücher des Deutschen Reichs unter Konrad II., 2. Bd.,
Leipzig 1884, S. 87 f.
292 Böhmer-Appelt, Nr. 254e, S. 125.
293 Böhmer-Appelt, Nr. 264a, S. 129.
294 Leonis IX vita, lib. I, cap. 14, S. 144 f.; vgl. auch Boshof, Lothringen, S. 119 f. u. M.
Werner, Der Herzog von Lothringen in salischer Zeit, in: Die Salier und das Reich, 1.
Bd., S. 378.
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