zum Beispiel, daß die Eltern von Leo IX., Hugo IV. und Heilwig, in ihrer Stiftung
Heiligkreuz zu Woffenheim bestattet wurden250.
4. Die Grafen von Dagsburg-Egisheim während der Zeit der Salier
Als nach dem Tode Kaiser Heinrichs II. im Jahre 1024 mit Konrad II. der erste
Vertreter aus dem Geschlecht der Salier auf den deutschen Königsthron erhoben
wurde, dürften die Grafen von Dagsburg-Egisheim diese Wahl begrüßt haben, da
der neue König Konrad II. und Graf Hugo IV. blutsverwandt waren25!. Man konnte
sich also auf dagsburgisch-egisheimischer Seite Hoffnungen machen, daß in
Zukunft das Verhältnis zum Königtum nicht mehr so von Spannungen geprägt sein
würde wie in der Ottonenzeit, sondern sich spürbar verbessern werde. Diese
Hoffnung scheint sich zumindest für die Regierungszeit Konrads II. und seines
Sohnes Heinrichs III. bewahrheitet zu haben. Wir hören für diese Zeit von keinerlei
Differenzen zwischen König und Vertretern der Dagsburg-Egisheimer Grafen¬
familie. Dieses gute Einvernehmen änderte sich jedoch während der Regierungszeit
von Heinrich IV., dem Enkel Konrads II., wie unten noch ausführlich zu erörtern
sein wird.
Diejenigen Vertreter des Grafenhauses von Dagsburg-Egisheim, die wir in engem
Kontakt zu dem ersten Salier Konrad U. finden, sind hauptsächlich die Brüder Hugo
V. und Bruno. Von einem weiteren Bruder, Gerhard III., wissen wir nur, daß er in
einer Fehde mit Reginbold von Rappoltstein im Jahre 1038 sein Leben lassen
mußte, und daß sein Tod, der Quelle zufolge, unter anderem auch den Kaiser in
tiefe Trauer gestürzt haben soll252. Demnach wäre es möglich, daß Gerhard in
engerer Beziehung zu Konrad II. gestanden hat. Allerdings können wir auf die
Aussage der Quelle nicht so recht vertrauen, da die Nachricht der Chronik des Jean
de Bayon entnommen ist, die im 14. Jahrhundert entstanden ist. Dieser Kontakt, der
demzufolge gut gewesen sein muß, läßt sich jedoch nicht präziser fixieren, da uns
über jene Nachricht hinaus nichts von der politischen Beziehung zwischen den
beiden Personen bekannt ist und diesbezügliche Details von den zeitgenössischen
Quellen verschwiegen werden. Gerhard dürfte, so läßt sich zumindest unter
Einbeziehung der Mitteilung von Jean de Bayon vermuten, die von seinen Brüdern
gegenüber dem Salier eingeschlagene Politik loyal mitgetragen haben.
Diese politische Haltung der Dagsburg-Egisheimer Grafen gegenüber den frühen
Saliern wird durch ein herausragendes Ereignis während der Regierungszeit
Konrads II. offenbar, nämlich durch die Auseinandersetzung zwischen dem König
und seinem Stiefsohn, Herzog Emst II. von Schwaben. Der Konflikt zeigt uns das
Verhältnis Hugos V. zu Konrad II., führt uns aber vor allem die handlungs¬
relevanten Motive für das Eintreten des Dagsburg-Egisheimer Grafen für den Salier
250 Siehe die Notitia bonorum der Mathilde von ca. 1090, abgedruckt bei Schöpflin,
Alsatia diplomatica I, Nr. 680, S. 477 f.: Quisquis ergo hanc ecclesiam, ubi domnus
noster praedictus se ipsum & uxorem suam sepeliuit (Zitat, ebda, S. 478).
251 Siehe dazu oben, S. 36 ff.
252 Chronicon Mediani-monasterii authore Joanne de Bayon, lib. II, cap. 48, col. 220.
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