Im Jahr 1163 stellen Hugo VIII. und Luitgart zusammen eine Urkunde für das
Priorat Wanze aus564, und in einer weiteren LTkunde Hugos VIII. aus diesem Jahr,
in welcher der Graf der Abtei Florelfe den Besitz des Hospitals in Wanze bestätigt,
stimmen bereits die beiden Söhne aus dieser Ehe, Hugo und Albert, zu565. Dies
führt uns zur Frage des Alters von Luitgart von Sulzbach. Für Hugo VIII. von
Dagsburg wird natürlich - wie bei den meisten Dynasten - bei einer Eheschließung
auch die Nachfolgefrage eine wichtige Rolle gespielt haben Luitgart wird also bei
ihrer zweiten Eheschließung höchstens Mitte zwanzig, also noch relativ jung
gew esen sein, so daß demnach zur Sicherung der Dynastie ein reicher Kindersegen
erwartet werden konnte.
Aus Luitgarts zweiter Ehe sind schließlich mindestens vier Kinder hervorgegangen.
Eine Tochter aus dieser Ehe, Gertrud, die mit Graf Ludwig I. von Saarwerden
verheiratet war, ist sicher vor 1150 geboren566, was die Hypothese von der
Eheschließung zwischen Luitgart und Hugo VIII. in der Mitte der vierziger Jahre
des 12. Jahrhunderts bestätigen würde. Auch dürfte die Geburt eines der beiden
Söhne, nämlich Hugos IX., wahrscheinlich in dem Zeitraum zwischen 1144 und
1152 erfolgt sein567.
Das Todesjahr der Luitgart von Sulzbach ist uns nicht überliefert. Im Jahr 1163 ist
sie noch am Leben, wie uns die beiden oben genannten Urkunden für Wanze und
Floreffe beweisen568. Nach diesem Zeitpunkt gibt es keine I^ebenszeugnisse Luit¬
garts mehr.
6. XI. und XII. Generation
Die Kinder aus der Ehe Hugos VIII. mit Luitgart von Sulzbach
Aus der Ehe Hugos VIII mit Luitgart von Sulzbach lassen sich insgesamt vier
Kinder nachweisen: Hugo IX., Albert II., Gertrud und eine Tochter unbekannten
Namens, die aber in der Literatur des öfteren Luitgart genannt wird569. Weitere
Kinder aus der Verbindung Hugos VIII. mit Luitgart von Sulzbach sind uns nicht
bezeugt. Gegen Ende der vierziger Jahre sind höchstwahrscheinlich schon Nach¬
kommen aus dieser Ehe am Leben, wie oben bereits ausführlich diskutiert
564 Siehe im Anhang, Urkunde Nr. 1
565 Urkunde, abgedruckt bei V. Barbier, Histoire, II. éd., tom. Il, Nr. 41, S. 25 ff.: Hec
omnia supradicla concessi et tradidi loco prenominato et fratribus ac sororibus, ex
voluntate et assensu uxoris mee L., ducisse Lovanie, et duorum filiorum meorum
Hugonis et Alberti (Zitat, S. 26).
566 Siehe dazu unten, S. 121.
567 Siehe dazu unten, S. 103
568 Siehe oben, Anm. 564 u. 565.
569 So z. B. bei Parisse, Noblesse et chevalerie,Tafel 27, S. 375; Hinweise auf weitere
Literatur, die diese Tochter Hugos VIII. Luitgart nennt, bei U. Bader, Geschichte der
Grafen von Are bis zur Hochstadenschen Schenkung 1246, Bonn 1979, S 169, Anm. 7 u.
ebda, S. 171, Anm. 3.
101