Kanzler inzwischen wohl verstorben war67. Hatto, der Vorgänger Heinrichs als
Bischof von Troyes, resignierte 1145 und zog sich nach Cluny zurück68. Daraus hat
man auf die Erhebung Heinrichs zum Bischof im gleichen Jahr geschlossen69. Aber
Roserot de Melin konnte nach seiner Bischofsliste Heinrich erst 1147 in diesem
Amt belegen70. Ein sehr altes, verlorengegangenes Verzeichnis aus dem
Benediktinerkloster Montiéramey im Département Aube, das bis auf Heinrich
zurückreichte, setzte den Beginn seines Episkopats ebenfalls erst mit dem Jahre
1147 an71. Ein davon unabhängiges Zeugnis liegt in einem Brief Bernhards von
Clairvaux an Papst Eugen III. vor, den Leclercq/Rochais ins Jahr 1146 datieren72.
Bernhard schreibt darin: Nivernis [= Nevers] non est episcopus, sed ne Trecis
quidem. In Troyes war folglich nach dem Verzicht Hattos eine Vakanz eingetreten,
die Heinrich zu einem nicht näher bekannten Zeitpunkt beendete.
Die Vorbehalte gegenüber der Urkunde sind somit entkräftet. Alle erwähnten Per¬
sonen lassen sich in den politischen Rahmen einordnen; Besitz kann in den ein¬
zelnen Orten - bis auf Florimont - auch anderweitig für die Frühzeit Weiler-Bett-
nachs nachgewiesen werden. Die verglichen mit 1137 wesentlich umfangreichere
Urkunde nennt die folgenden Güter und Einkünfte Weiler-Bettnachs sowie deren
frühere Eigentümer:
♦ Bischof Stephan schenkte soviel Land in silva que vocatur Waran (= Warndt),
wie ein Hof bewältigen kann, mit Weiden, Wasserläufen und Holz, um dort al¬
les Notwendige zu errichten. Dies geschah mit Zustimmung des Grafen Simon
von Saarbrücken als Vogt dieser Örtlichkeit und des Grafen Folmar von Hom¬
burg (und Metz) als bischöflichem Vogt.
♦ Ein AUod in Bacendal (= Batzenthal bei Algrange), das ihnen Herzog Simon
von Lothringen und seine Söhne Matthäus und Balduin gaben.
♦ Der Zehnt aus ihren Erträgen ebd., den ihnen der Priester Arnold gemeinsam
mit seinen Brüdern Heinrich und Albert überließ.
♦ Ein Allod in Bonusa (= Bonnehouse) von Brunicho (von Malberg).
♦ Der Anteil am vorgenannten Allod, den Ricupius de Ependorc (= Aboncourt)
und Martinus de Alna (?) besaßen.
♦ Der Anteil am gleichen Allod von Syfridus de Francavilla (= Francheville, Dép.
Meurthe-et-Moselle) und seinem Sohn Falco.
♦ Der Anteil daran von Gerardus und seinem namentlich nicht genannten Bruder.
67 Parisse (in ACTES 2,I,B) kennt keinen Beleg, der jünger ist als 1144.
68 ROSEROT DE MELIN, S. 80.
69 Ebd., S. 79.
70 Ebd., S. 424.
71 Ebd., S. 420 Anm. 1.
72 LECLERCQ/ROCHAIS, Bd. VIII, Ep. 246, c. 1, S. 138 Z. 4. GRILL: Heinrich, S. 42, nennt
Februar/März als Zeitraum der Abfassung, wofür aber auch der von ihm noch benutzte MIGNE,
P L. 182, Bern. Ep. 246, S. 443 c. 1, keine Anhaltspunkte liefert.