de entstammten der Trierer Ministerialenfamilie von der Brücke (de Ponte). Mit Ri¬
chard, dem Abt des Benediktinerklosters St. Maria ad Martyres in Trier, stand ein
Bruder der beiden Vorgenannten einem weiteren Konvent vor112. Ebenfalls Rudolf
de Ponte gewährte im Dezember 1226 Weiler-Bettnach eine großzügige Schen¬
kung, die sowohl Güter im Trier vorgelagerten Biewer als auch in Trier selbst um¬
schloß113. Nach nicht einmal drei Jahren fand Weiler-Bettnach in der Abtei St. Ir-
minen (Oeren) einen Käufer für den größten Teil dieses Komplexes. Auffällig ist,
daß die Zisterze einen Teil der Schenkung zurückbehielt: eine Mühle, zwei Back¬
häuser und zwei Brottische auf dem Trierer Hauptmarkt. Man wird davon ausgehen
können, daß sie dem Stadthof zugewiesen und seiner Verwaltung unterstellt wur¬
den. Da der Verkauf der restlichen Immobilien an die Abtei St. Irminen nach Aus¬
sage der darüber ausgestellten Urkunde zur Tilgung bestehender Schulden erfolgte,
deutet der Verzicht auf eine Veräußerung das Bemühen Weiler-Bettnachs um in¬
nerstädtischen Besitz an. Als unmittelbar zur Stadt gehörig wird man die Suburbien
um die Trier vorgelagerten Klöster erachtet haben. So bezog Weiler-Bettnach 1267
einen Zins von 6 s. aus einem Haus und aus Weinlagen beim nordöstlich der
Stadtmauer gelegenen Stift St. Paulin114 oder 18 d. aus einem Haus in der Langgas¬
se bei der benachbarten Benediktinerabtei St. Maximin115.
Nachdem der Magister und St. Simeoner Stiftsherr Jakob, genannt Helvelinc, um
das Jahr 1273 gestorben war und die Zweifel an der Echtheit seines Testaments
ausgeräumt werden konnten116, wurden gemäß dem letzten Willen des Verstorbe¬
nen dem Kloster Himmerod Weinberge und monasterio Vilariensi die Häuser in der
Brotgasse, aus der Jakob stammte, übertragen117 *. Dieses monasterium Vilariensis
erhielt dabei das Recht, sich entweder für Weingärten oder die Häuser zu entschei¬
den (dedit optionem domino abbati Vilariensi inter ipsas vineas et domos). Eine
Urkunde des Jahres 1274 gibt zum einen darüber Aufschluß, daß nicht Villers in
Brabant, sondern das lothringische Weiler-Bettnach Empfänger dieser Verfügung
war, ferner daß dessen Wahl auf die (drei) Häuser fiel, was die Prioritätssetzung bei
der Weiler-Bettnacher Erwerbsstrategie verdeutlicht. Die Abtei behielt die Gebäude
jedoch nicht zur Eigennutzung, sondern verpachtete sie bald nach dem Erhalt an
Konrad, genannt von Berne, zur Erbpacht gegen 3 Pfd. Trierer Denare jährlichen
Zinses111*, einer beträchtlichen Summe, die aus der Mittelpunktslage der Gebäude
resultierte. Zu gerichtlichen Auseinandersetzungen kam es wenige Jahre später, als
der Pächter wegen ausbleibender Zinsleistungen für drei Weinlagen und nicht näher
112 BAST, S. m.
113 Zum Klosterbesitz in Biewer vgl. den Ortskatalog.
114 LHAK 211 Nr. 238 [1267 VI 23].
115 SBT Hs. 1644/374 [1342 VI 16], zitiert nach BENDER, S.45.
116 Zum Zeugenverhör bezüglich der Echtheit MRUB III, S. 1092-95 Nr. 1512; MRR III, S. 631f. Nr.
2780; LHAK 96 Nr. 273 (Reg.).
117 Die Brotgasse lag im unmittelbaren Zentrum Triers und endete auf dem Hauptmarkt. Vgl. die Karte
"Trier im Mittelalter" bei SCHULZ: Ministerialität, S. 207.
1111 LAGER: Regesten Jakobshospital, S. I Nr. 2 [1274 XI 9].
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