Jean Coinces
Pierre Aubrion
François de Russange
Gérard Collin
Mangin Bigel
1484 ADM H 1744 Nr. 22; ADM H 1714,
fol. 279r-280r
1487-97 ADM H 1721 Nr. 3; ADM H 1744
Nr. 26
1501 ADM H 1744 Nr. 27b
1524 ADM H 1744 Nr. 29
1534 ADM H 1744 Nr. 31/ADM H 1714,
fol. 267r-268r
2. Trier
Im Gegensatz zur zentralen Weiler-Bettnacher Niederlassung in Metz lag der Klo¬
sterhof in Trier am südöstlichen Rand der Stadt in einer Seitenstraße, wohl in der
Nähe der Kastelpforte107. In einer Tauschurkunde aus dem Jahre 1564 heißt es er¬
läuternd: unßer Gottßhauß von vielen Jahren hero gehabt und noch hat einen hof
zu Trier gelegen hinder dem Pallast genant Weyler Bettnach oder St. Marx //o/108 *.
Die Anfänge des Stadthofs in Trier reichen bis ins 12. Jh. zurück. Erstmals in der
Bulle Alexanders III. aus dem Jahre 1179 nachzuweisen, könnte er 1170 der Abtei
durch einen allerdings urkundlich nicht faßbaren Grafen Guilles de Pfalz109 ge¬
schenkt worden sein. Mit der Existenz einer städtischen Niederlassung war die
Grundlage geschaffen für die Formung und Verwaltung eines größeren urbanen
Besitzkomplexes. Wohl auf Weiler-Bettnach zu beziehen hat man eine undatierte
Urkunde Abt Godeffieds von St. Eucharius (St. Matthias), der in der Zeit zwischen
1190 und 1210 dem Kloster s. Marie de Vilerio den Besitz eines Wingerts bestä¬
tigte, den Radulf von Kastell von der Benediktinerabtei zu Lehen getragen und
Weiler-Bettnach vermacht hatte110. Eine novellam plantationem vinearum ... in
monte beati Petri übertrug 1231 der Archidiakon Rudolf, Propst von St. Paulin, der
Abtei Weiler-Bettnach111. Seine Freigebigkeit gründete auf der zeitgleichen Be¬
kleidung des Abbatiats der lothringischen Zisterze durch seinen Bruder Petrus. Bei¬
107 Dies geht aus einer Lageangabe hervor, die der Schmied Wilhelm zur Kennzeichnung eines Hauses
wählte, das er 1303 seinem Handwerkerkollegen Folmar verpachtete. Demnach befand sich sein
Haus in vico versus Castii portam prope domum religiosorum virorum dominorum abbatis et con¬
ventos de Villario Metensis diócesis (SBT Hs. 8° 1717/38, T. 1, fol. 54r [1303 IX 10]).
108 ADM H 1854 Nr. 1 [1564 VI 20].
10^ Notiz in ADMM B 483 Nr. 55, fol. 12r. In dem im 18. Jh. angelegten Archivinventar von Weiler-
Bettnach wird unter Trier (ADM H 1713, S. 89) eine solche Urkunde nicht genannt. Hier setzt die
Überlieferung erst 1226 ein. Die Herkunft des Schenkgebers aus dem Trierer Patriziergeschlecht
von Pfalzel scheint nicht ausgeschlossen und eher plausibel als die Stiftung durch einen Pfalzgra¬
fen. Da aber auch innerhalb dieser Familie keine Person filr die Identifizierung in Betracht kommt,
muß die Frage nach einer möglichen Fehlinterpretation unbeantwortet bleiben.
110 MRUB II, S. 307 Nr. 267 und S. 776 Nr. 996; MRR II, S. 242f. Nr. 876. Eine Identifizierung mit
Villers in Brabant läßt sich nicht ausschließen. Dort amtierte von 1197-1209 mit dem einstigen
Himmeroder Mönch Karl, der dem Grafenhaus von Sayn entstammte, ein Mann, der in Trier be¬
stens bekannt gewesen sein dürfte.
111 SAT Tr 1; MRR II, S. 532 Nr. 2006.
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