non possetu. An anderer Stelle heißt es in der Urkunde, die erhaltenen 80 Pfund
habe man in maiores et magis necessarias utilitates conventus nostri aufgewendet,
ohne indes den Zweck näher zu benennen.
Die Haushaltslage blieb trotz des v.a. auf Metz konzentrierten wachsenden Handels
und der umfangreichen Grangienwirtschaft offenbar permanent defizitär. Zur Re¬
duzierung der Schuldenlast {necessitatis vero causa pro debitis suis relevandis et
minuendis) sah man sich Mitte des 13. Jh. gezwungen, den Wald von Hussigny ab¬
zuholzen, um sich über den Verkauf der Stämme dringend benötigte Gelder zu be¬
schaffen11 12. Im Jahre 1297 befreite das Generalkapitel die Abtei gar auf drei Jahre
von der üblichen Gastungspflicht13. Auch um Teilbereiche des Klosters stand es of¬
fenbar schlecht. Bischof Bertram von Metz verfügte 1186/87, die Erträge aus vier
auf von ihm geschenktem Land in Marsal zu errichtenden Salzpfannen seien dem
Refektorium der Abtei {refectorii vestri usibus) anzuweisen14 15. Der Trierer Elekt
Heinrich von Finstingen (F^n&range) inkorporierte 1261 die Kirche in Tressange
dem Infirmitorium von Weiler-Bettnach, infirmorum necessitati providere et reddi¬
tus ipsorum diligenti studio cupientes ampliare^. Unklar bleibt, ob es sich hierbei
um Pitanzen im üblichen Sinne - einmal für den im Refektorium speisenden Kon¬
vent, zum andern für die kranken Brüder - handelte oder ob ernste finanzielle
Schwierigkeiten die Schenkungen veranlaßten. In diesem Fall war die Situation
Weiler-Bettnachs sicher nicht eigenverschuldet.
Papst Honorius III. beauftragte 1218 die Benediktineräbte von St. Matthias vor
Trier und St.-Epvre in Toul sowie die Äbte der Zisterzen Himmerod und Weiler-
Bettnach, ut monasteriis Trevirensis provinciae, quae in temporalibus et spirituali¬
bus plurimum sint collapsa, visitationis antidotum impendant ac reforment et corri¬
gant in eis, quae correctionis et reformationis officio viderint indigere16. Daß die
Aufforderung durch den Papst erging, unterstreicht den hohen Stellenwert, den man
in Rom der Problematik beimaß; die Erteilung eines solchen Mandats an sich zeugt
von ihrer flächenhaften Verbreitung. Wenn die Äbte von Himmerod und Weiler-
Bettnach die Aufgabe erhielten, die Zisterzienserklöster der Trierer Kirchenprovinz
in geistlichen wie in weltlichen Belangen zu reformieren, dann spricht dies nicht
nur für die Observanz der Ordensregel in ihren Häusern, sondern auch für die
Kompetenz beider Äbte in wirtschaftlichen Fragen.
11 MRUB III, S. 298f. Nr. 372 [1229 VI 17]; MRRII, S. 508 Nr. 1905.
12 ADMM B 909 Nr. 35; ADMM B 483 Nr. 49; ADM H 1756 Nr. 18b; ADM H 1842 Nr. 1b und 4;
ADM H 1714, fol. 189v-200r (die Zählung im Chartular springt von fol. 189 auf fol. 200) und fol.
554r-v [1249 VIII 10]; Regest bei LE MERCIER DE MORIERE, S. 231 f. Nr. 352.
13CANIVEZ III, S. 292 (1297,34). Jede Zisterze mußte üblicherweise einem Angehörigen des Or¬
dens für eine Übernachtung kostenlos Obdach und Speise gewähren.
14 Vgl. die Ausführungen zur Salzgewinnung, auch mit Erörterung des Datierungsproblems.
15 ADM H 1749b; ADM H 1714, fol. 381v-383r [1261 II 27]. Zur Bedeutung dieser Urkunde für die
Abtei s. Tressange.
16 MRR II, S. 375 Nr. 1366; POTTHAST Nr. 5740 [1218 III 30].
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