gung gestellte Kreisführerschule der NSDAP zu einem 14tägigen "Hochschul-
lager"; geleitet wurdt diese Schulung von Dr. Beyer, ehemals Studienrat am
Reformrealgymnasium in Neunkirchen, jetzt Dozent für Rassenkunde und
Vererbungslehre an der Hochschule sowie betraut mit den Geschäften des Schulra¬
tes der Hochschule und des Kreisschulrates des Hochschulaufsichtsbezirks. Der ge¬
samte Lehrgang sowie die "Feierstunden" geschahen in enger Zusammenarbeit mit
der Kreisleitung sowie der Ortsgruppe Riegelsberg, womit die Verbundenheit von
Erzieher und Partei zum Ausdruck gebracht werden sollte.
Zum Lehrkörper der im WS 1937/1938 nunmehr 270 Studenten umfassenden
Hochschule gehörten die aus dem übrigen Reichsgebiet kommenden hauptamtli¬
chen Dozenten: Prof. Dr. K. Baumann (Methodik des Rechen- u. Naturlehreunter-
richts), Dozent und Schulrat Dr. A. Beyer (Biologie und Methodik des Naturleh¬
reunterrichts), Studienprof. E. Christmann (Volkskunde), Fr. Fahnemann (Deut¬
sche Sprache u. Methodik des Deutschunterrichts u. Sprecherziehung, vorher an
der Hochschule für Lehrerbildung in Dortmund), Prof. Dr. A. Koselleck (Deutsche
Geschichte u. Methodik des Geschichtsunterrichts), Prof. Dr. E. Osterloh (Erzieh¬
ungswissenschaft), Prof. Dr. H. Overbeck (Erdkunde u. Methodik des Erdkunde¬
unterrichts), Prof. E. Pfannenstiel (Musikerziehung, vorher an der Hochschule für
Lehrerbildung in Frankfurt a.d.O.), Dr. W. Roehder (beauftragter Dozent für
Erziehungswissenschaft und Musik), Dr. H. Schulz (Leibeserziehung), Dr. L. Seil
(Charakterkunde und Jugendkunde), Fr. Wüsten (Katholische Religionslehre und
Methodik des Religionsunterrichts). Ein Dozent für evangelische Theologie war zu
diesem Zeitpunkt nicht mehr vorhanden; im WS 1938/39 dürfte Eugen Neumüller
nebenamtlich evangelische Religionslehre gelehrt haben. Als nebenamtliche
Dozenten und Hilfskräfte fungierten 1937/38 ferner : H. Jung (Flöte), W. Kirchner
(Geige), W. Klaes (Leibeserziehung), B. Lichtenhagen (Flugzeugmo- dellbau), Fr.
Loesch (Blockflöte), A. Mayer (Cello), W. Niemayer (Klarinette), K. Rahner
(Orgel), R. Schumann (Sprecherziehung), W. Ziegler (Segelflug).
Die Hochschule gehörte ab 1938 dem NS-Dozentenbund an; nach der organisator¬
ischen Aufbauarbeit 1938/39 waren erst im letzten Semester vor Kriegsbeginn alle
19 Dozenten zusammen. Führer des NS-Dozentenbundes der Hochschule war Dr.
A. Beyer, der Direktor Osterloh als "Helfer" zugeteilt war; seine Berufung (25.
November 1937) hatte er direkt vom Reichserziehungsminister als "Dozenten¬
schaftsleiter" erhalten. Gemäß Auftrag des Reichsdozentenführers übernahm er
auch die Gründung des Dozentenbundes (Personalunion des staatlichen Amtes des
Dozentenschaftsleiters und des Dozentenfuhrers). Als Dozentenführer war er zu¬
erst der Gauleitung personell und disziplinarisch unterstellt, später der Kreis¬
leitung. Alle Hochschuldozenten gehörten der NSDAP an; da die Anstalt eine
Neugründung war, war die Aufbauarbeit zumindest nicht durch Entlassungen von
Professoren belastet, wie es bei vielen Universitäten im Reich der Fall war2.
Zus.gesL gern. Amtshandbuch 1937/1938, S. 35 sowie Befragung von ehern. Absolventen; ferner nach
dem Brief von Dr. H. Maissant v. 11.6.1985 an Prof. Dr. H.-W. Hemmann. LA Saarbrücken. Ebd.,
Best. I OSR 142/49.
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