Bauvorhaben ganz eingestellt worden sein bzw. in neuen Planungen aufgegangen
sein24.
Von dieser Siedlungspolitik Bürckels in den Jahren bis 1939 unterschied sich sein
Neuordnungs- und Wiederaufbauprogramm, das nur zum Teil als Fortsetzung sei¬
ner groß angelegten Bestrebungen zur Wohnraumschaffüng angesehen werden
kann, folgten doch diese Planungen neuen Grundsätzen und Zielen. Im Kriegsjahr
(Sommer) 1940, für die Saarländer zum Zeitpunkt ihrer Rückkehr aus den Ber¬
gungsgebieten, veröffentlichte Bürckel seinen Wiederaufbauplan25, der weit über
die durch Kriegseinwirkungen in dem ehemals freigemachten saarpfalzischen
Grenzgebiet zerstörten Häuser und Anlagen hinausging. Dieser Neuaufbau hatte
nach den Grundsätzen des NS-Staates und des gemeinen Wohles zu erfolgen, be¬
inhaltete aber weiterhin die Ziele nationalsozialistischer Boden- und Raumord¬
nung, Wohnungs- und Siedlungspolitik und der Ernährung- und Selbstversor¬
gungsgrundlage26.
24 Berichte der Saargruben AG 1937-1943. LA Saarbrücken, Best. Dep. Saarbergwerke AG, Nr. 79. Zu
den Finanzierungen s. NSZ-Rheinffont Nr. 160 v. 18.7.1936.
25 Die Ankündigung erfogte teilweise bereits in seinem Brief zur Kriegsweihnacht 1939. LA Saarbrücken,
Best. Einzelstücke, Nr. 232. Im folgenden nach Bürckels "Entwurf einer Verordnung über Neugestal¬
tung im ehern, freigemachten saarpfälzischen Grenzgebiet" v. 27.7.1940. BA Koblenz, Best. R 18, Nr.
5.411, S. 379-388. 1.-3.9.1939: Räumung der roten Zone; Rückführung im Juni-August 1940.
26 Vorwort des Entwurfs. Ebd. S. 381.
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