Otto Bühler, Landrat (1935-1945), geboren am 11. Juni 1882 in Einöllen, Bezirk
Kusel, ab Oktober 1900 Universitätsstudium, im Frühjahr 1902 juristisches Zwi¬
schenexamen, von 1902 bis 1904 Studium an den Universitäten Berlin, Leipzig,
München und Würzburg, am 13. Juli 1904 juristische Prüfung in Würzburg, ab 2.
August 1904 Rechtspraktikant beim Amtsgericht Wolfstein, ab 2. Mai 1905 beim
Landgericht Würzburg, ab 2. Februar 1906 bei der Stadt Würzburg, ab 2. August
1906 beim Bezirksamt Ochsenfurt, am 2. Februar 1907 bei Rechtsanwalt Dr. Dan¬
ner, Würzburg, vom 2. - 14. Dezember 1907 2. jurist. Prüfung, am 16. März 1908
beim Bezirksamt Kaiserslautern, am 22. Mai 1908 bei der Handelskammer Würz¬
burg, ab 1. Dezember 1908 Accessist bei der Regierung von Unterfranken in
Aschaffenburg und Würzburg, ab 1. Oktober 1912 Bezirksamtsassessor beim Be¬
zirk Homburg, am 1. April 1920 Bezirksamtmann, am 1. Juli 1921 RR I. Klasse,
vom 24. März 1923 bis 1. April 1933 Vorsitzender der Sozialfürsorge für das
Saargebiet beim Reichsversorgungsgericht in Berlin, ab 1926 ORR, am 1. April
1933 Ernennung zum Vorstand des Bezirksamtes Frankenthal, am 8. April 1933
zur Dienstleistung bei der "Regierung des Saargebietes" bis auf weiteres beurlaubt,
am 1. April 1935 Übernahme der Amtsgeschäfte beim Bezirksamt Homburg, ab 1.
August 1935 kommissarischer Landrat in Homburg, am 14. April 1945 beim Flie¬
gergroßangriff auf Homburg umgekommen21.
Landkreis Merzig
Der bisherige Landrat, Dr. Karl Roth22, der den noch 1916 von der preußischen
Regierung ernannten LR Klein ablöste, blieb während der gesamten NS-Zeit im
Amt; er trat seinen Dienst am 1. Mai 1930 an und blieb Landrat des Kreises Mer¬
zig bis März 1945. Während der Evakuierung saß er vertretungsweise von Oktober
1939 - Juli 1940 in Brüx/Sudetengau auf dem Landratsposten und übernahm nach
der Rückkehr die Mitverwaltung der Landratsämter St. Avoid23, Kaiserslautern
und Bamberg.
LR K. Roth, geboren am 30. Oktober 1893 in Ottweiler, Gymnasium und Abitur in
St. Wendel, Studium als Bauingenieur (2 Sem.), dann in Bonn, Frankfurt a.M. und
München Volkswirtschaft (sic), Referendarexamen am OLG Frankfurt, Referendar
in Ottweiler, Saarbrücken und OLG Köln, 1923 Assessorexamen in Berlin, Anstel¬
lung am Landratsamt Saarbrücken, dann Ottweiler, 1927 als Kommunaldezernent
zur Reko, am 1. Mai 1930 kommissarisch und im Herbst zum LR des Kreises
Merzig ernannt. Während des Krieges von Juni 1941 - Mai 1942 Oberkriegsver¬
waltungsrat bei einer Feldkommandantur in Smolensk.
21 Sehr. v. 26.3.1940, BA Koblenz, Best. R 18, Nr. 391, S. 115.
22 Vgl. J. H. Keil, Geschichte der Stadt Merzig, S. 396f. J. Dibos, 150 Jahre Kreis Merzig, S. 18ff.
Ebenso: BA Koblenz, Best R 18, Nr. 7.820.
23 LR K. Roth, gemäß dem Sehr, des Hess. Staatsministeriums v. 14.5.1948 aufgrund der Entscheidung
der Spruchkammer Erbach i,Odenwald (Epurationsbescheid) für "schuldig" befunden u. in die Gruppe
der "Mitläufer" eingestuft. LA Saarbrücken, LRA Saarbrücken, Min.d.Inn., Nr. 893 (darin s. polit Ein¬
stellung u. Zeugenaussagen zur Epuration). Eine Übersicht über die Planstellen der Landräte in der
Westmark v. 2.11.1944 im Arch. d6p. de la Moselle, 4 AR 4.
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