Franz Schubert, NSDAP-Kreisleiter von St. Ingbert, wohnhaft in Saarlautem,
Max Weber, Stadtverordneter von Saarbrücken,
Wilhelm Welter, NSDAP-Kreisleiter von Saarbrücken-Land, dann Personalwal¬
ter der DAF, Gerichtssekretär, wohnhaft in Schafbrücke, Grumbachtalweg 18.
Die Berufung dieser "Mannschaft" von verdienten Parteigenossen ließ die letzten
Hoffnungen auf eine ausgeglichene parlamentarische Vertretung der Saarländer,
zumindest durch die in der Deutschen Front vereinten Parteien, im Reichstag
schwinden; nicht einmal von einer ausgewogenen regionalen Vertretung (Vertreter
von Merzig und St. Wendel fehlen ganz) konnte die Rede sein. Führende Persön¬
lichkeiten des Abstimmungskampfes gingen trotz nationaler Bekenntnisse, auch
schon zu Zeiten des Landesrats, leer aus. Zieht man jedoch die Rolle des Deut¬
schen Reichstages bei seiner Selbstausschaltung durch das Ermächtigungsgesetz
überhaupt in Betracht, so fällt dieser Umstand schon fast gar nicht mehr ins Ge¬
wicht.
Gemäß dem "Gesetz zur Änderung der Anlage des Reichswahlgesetzes" vom Sep¬
tember 193524 wurde der Wahlkreis Nr. 27 geschaffen, der das Saarland und die
Pfalz als "Rheinpfalz-Saar" mit einer Wohnbevölkerung von 1.812.000 Personen
umfaßte. Der neue Wahlkreis gehörte zusammen mit dem Wahlkreis "Franken"
zum XIV. Wahlkreisverband "Bayern Nordwest-Saarland". Ein Jahr später, nach
der Reichstagswahl vom 7. März 1936, verteilte der Reichsinnenminister für den
Wahlkreis 27 Rheinpfalz-Saar die Abgeordnetensitze neu. K. Eichner, P. Schaub
und M. Weber schieden aus; J. Bürckel, W. Schmelcher (SS-Oberfuhrer und Poli¬
zeipräsident) und J. Weber (Kreisleiter von Neunkirchen, Hüttenarbeiter) kamen
hinzu25.
24 RGBl. 1935 1, S. 1.137.
25 Von 19 Mandaten des Wahlkreises entfielen auf das Saarland 8 Sitze. Bekanntmachung v. 6.4.1936:
Amtsblatt des Reichskommissars für das Saarland Nr. 14, S. 118.
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