parsuite de l'entrée et du départ des domestiques, des ouvriers, des apprentis des tout
locataires et des habitants des chambres garnies etc. doit être déclarés à la police dans
les quarante-huit heures qui suivent le changement (...) Toutes les personnes qui prennent
un logement dans la commune de Thionville, et ont l'intention de s'y fixer, sont tenues
d'en faire par écrit ou personnellement dans les 8 jours de l'arrivée en cette ville la
déclaration au bureau du commissaire de police." [sic]15 Der Meldepflicht unterlag der
Wohnungseigentümer bzw. der Vermieter - dies blieb bis 1918 eine Eigenheit des reichs¬
ländischen Melderechts. Ansonsten nahmen die Diedenhofener Bestimmungen fast im
Detail die Kemvorschriften der Bezirkspolizeiverordnung der preußischen Regierung in
Trier vorweg, welche ein Jahr später, im Dezember 1874, vorgelegt wurde. Der
Lothringer Rigidität eines "emprisonnement proportionnel" in ihrer Strafklausel folgten
die Preußen gar erst in der Verordnung von 1892.16
Eine landesweite Regelung des Meldewesens in Verbindung mit der Einführung fort¬
laufender Melderegister erfolgte auf Veranlassung des Kaiserlichen Ministeriums für
Elsaß-Lothringen zeitgleich in den drei Bezirken des Reichslands (Lothringen, Ober¬
und Unterelsaß) jedoch erst im Jahre 1883 und galt in dieser Form bis zum Ende des
ersten Weltkriegs. Interessanterweise unterschied sich die Bezirkspolizeiverordnung für
Lothringen inhaltlich kaum vom zehn Jahre älteren Diedenhofener Ortsgesetz, welches
dadurch aufgehoben wurde.17 Damit bestand in Preußen und in Elsaß-Lothringen ein
nahezu identisches Melderecht, mit Ausnahme der Meldepflicht des Wohnungs¬
eigentümers anstatt des Wohnungsnehmers im Reichsland. Diesen Unterschied monierte
1903 ein Teil der lothringischen Presse und drängte - allerdings erfolglos - auf eine
angleichende Modifizierung der Landesgesetze: "In unserem preußischen Nachbarbczirk
Trier wird das polizeiliche Meldewesen bedeutend zweckmäßiger als bei uns im Reichs¬
lande gehandhabt, und dort bestehen sehr nachahmenswerte Vorschriften in dem vorange-
15 ACTh 2 D 17: Registre des arrêtés du maire (1871-1936), Art.l et Art.8 de l’arrêté sur la
déclaration de changements de domicüe du 28 décembre 1873. Die grammatikalisch nicht
fehlerfreie Syntax entspricht der Originalausfertigung des Bürgermeistererlasses.
16 Vgl. ebda., Art.10.
17 Vgl. ADM 17 Z 17: Bezirksdirektion Lothringen (BDLo) an die Kreisdirektion Diedenhofen
(KDTh) vom 16.6.1883 mit der BPolVO betr. das polizeiliche Meldewesen einschließlich der
Vollzugsanweisung vom 15.6.1883: Inkrafttreten 1.7.1883; Meldepflicht 24 Stunden nach Zu-
bzw. Abzug durch den Wohnungsgeber; Strafandrohung nach Art471, Nr_5 u. Art.475, Nr.2 Code
pénal (!). Die entsprechenden Erlasse für das Ober- und Unterelsaß ergingen am vom 18.6. bzw.
16.6.1883.
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