4. Immigrationsprofile - Versuch einer Typologisierung der Zuwandererschaft
nach Malstatt-Burbach und Diedenhofen
Bislang wurden hinsichtlich der Zuwanderer nach Diedenhofen, Esch und Malstatt-
Burbach die verschiedenen Charakteristika, welche ihre Person (Geschlecht, Alter, Kon¬
fession), ihren sozialen Kontext (Familie und Beruf) sowie ihre regionalen Bezüge (Her¬
kunft und Ziel) betrafen, in einer ausgesprochen diachronischen Weise mehr oder weniger
getrennt voneinander betrachtet.
Nun bleibt zu fragen, welche Zuwanderergruppen aufgrund spezifischer Kombinationen
aller sie charakterisierenden Persönlichkeitsmerkmale das Wanderungsgeschehen in den
drei Untersuchungsgemeinden in typischer Weise prägten. Sind Teile der Immigranten¬
schaft zu greifen, welche in ihrer altersmäßigen, familiären und beruflichen Situation
sowie durch ihre konfessionelle und regionale Herkunft oder die Dauer ihres Aufenthaltes
in den Industrieorten gegenüber anderen Zuzüglern hervorstachen?
Unter Beachtung ihrer Altersstruktur, ihrer familiären Situation, ihrer konfessionellen
Zugehörigkeit, der von ihnen zurückgelegten Wanderungsdistanz, der urban-ökonomi¬
schen Struktur ihrer Herkunftsregion sowie ihrer Verweildauer in der Zuzugsgemeinde
lassen sich in Malstatt-Burbach acht Berufsgruppen bzw. Cluster von Berufsgruppen
ermitteln, die zum einen den Zuzug quantitativ maßgeblich mitbestimmten und zum
anderen deutlich untereinander bzw. vom Rest der Zuwandererschaft abgrenzbar sind.
In Diedenhofen sind vier solcher Cluster hervorzuheben.165
4.1 Malstatt-Burbach
Neben einer vielschichtigen Restkategorie verfügten im Zuzugs geschehen der Saarhüt¬
tenstadt folgende acht berufsständische Gruppen über jeweils besonders ausgeprägte
Merkmalsstrukturen:166
165 Diese Untergruppen wurden mittels einer Gusteranalyse ermittelt, welche die einzelnen
Immigranten bzw. Einwohner gemäß ihrer Zugehörigkeit zu den in Anhang B2 aufgelisteten
Berufsklassen anhand der Gesamtheit der genannten Merkmale (Alter, Familienstand, Religion,
Entfernung bzw. ökonomische Struktur des Herkunftsortes und Aufenthaltsdauer in der jeweiligen
Untersuchungsgemeinde) schrittweise in sogenannten Clustern zusammenfaßt. Zum cluster¬
analytischen Verfahren vgl. Anhang C2. Eine clusteranalytische Untersuchung der Stadt Esch
wurde in diesem Punkt ausgeklammert, weil spezifische Immigrationsdaten hierzu nicht vorliegen.
166 Vgl. Tab.40, S.198 und die Kurztypologie in Tab.41, S.206.
196