Herzogtum Luxemburg sowie der engen Verwandschaft des dort gesprochenen mosel¬
fränkischen Dialektes mit dem Luxemburgischen - eine entscheidende Rolle. Die
Bismarck'schen Kulturkampfmaßnahmen seit den 1870er Jahren und die katastrophalen
Mißernten der 1880er Jahre begünstigten in besonderer Weise den Exodus von Teilen
der katholischen Landbevölkerung des Kreises Bitburg ins luxemburgische Erzbck-
ken.124
In Bezug auf den Hunsrück ist wie für Lothringen festzuhalten, daß der Bevölkerungs¬
austausch ausschließlich mit den preußischen Hunsrückkreisen unter fast vollständiger
Auslassung des oldenburgischen Fürstentums Birkenfeld zustandekam.
Jahr/
Landschaft
von 100 Einwohnern wurden
geboren in ...
Jahr/
von 100 Einwohnern wurden
geboren in ...
Ra
Ä
T3T
Staat
Ra
A
c
A-C
Luxemburg
1
557T
79.8
68.4
75,2
Luxemburg
1
85.Ö
79.8
68.4
75,2
-Südwest
(73.8)
(73.8)
(73.9)
(73.8)
Preußen
2
3,1
8.2
8.3
7.2
-Nordost
(26.2)
(26.2)
(26.1)
(26.2)
Elsaß-Lothringen
3
3,7
3.6
5,6
4.6
West&Nord-Europa
2
7.1
4,6
5.3
53
Italien
4
-
0.4
8,3
4.2
Südeuropa
3
-
1.4
9.8
5.3
Belgien
5
5.4
2.6
2,4
3,1
Lothringen
4
3.5
3,4
5.2
4.3
Frankreich
6
1.6
1,9
2,9
2,3
Westdeutschland
5
1,3
2.2
2.5
2.2
Bayern
7
0.3
1,1
1.4
1.1
Eifel
5
0.5
2.3
2.8
2 2
Österr.-Ungam
8
-
0.8
1.1
0,8
Hunsrück
7
1.3
1.5
1.8
1.6
Hess. Staaten
9
0.7
0,7
0.3
03
Saar
8
0.6
2.6
U
13
Sächs. Staaten
10
-
0.2
03
0.3
Süddeutschland
9
0.3
0.6
1.0
0,7
Schweiz
10
-
0.2
0.4
0.3
Pfalz
10
0.1
0,7
0,8
0,6
Baden
12
0,1
0.1
0,2
0.1
Mitteldeutschland
11
0.2
0,3
0,6
0.4
Oldenburg
12
-
0,1
0,1
0.1
Elsaß
12
0,2
0.1
0.3
0.2
Württemberg
12
-
0.1
0,1
0,1
Ostdeutschland
12
-
0.2
0,2
0.2
Niederlande
12
0.1
0.1
-
0,1
Norddeutschland
14
-
0.2
0.1
0,1
Übersee
16
.
0.1
-
-
Übersee
15
-
0.1
-
Summe
100,0
100,0
100,0'
100,0
Summe
g
b
100.0
100,0
10Ö.Ö
Ra = Rang; Zähljahre: A = 1871. B = 1890, C = 1900
Zur Ergebnisgenauigkeit
vgl. Anhang D.
Tab.31: Landschaftliche sowie staaüiche Zuordnung der Geburtsorte der Einwohner von Esch/Alz.
in den Jahren 1871, 1890 und 1900
Luxemburg gehörte dem Deutschen Zollverein an, bildete also eine Wirtschaftsunion
mit dem Deutschen Reich, weshalb die umfangreichen Zuwanderungen aus Deutschland
angesichts des industriellen Arbeitskräftebedarfs nicht verwundern können. Der außer-
dcutsche Zuzug, der in erster Linie von Italienern, Belgiern und Franzosen getragen
wurde, kann daher nur als imposant bezeichnet werden, denn sowohl im Jahre 1871 als
auch im Jahre 1900 war die Hälfte aller nicht-luxemburgischen Einwohner der südlu-
124 Vgl. Didlinger, Ausländische Bevölkerung von Esch/Alz., S.74ff.
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