Tabelle 3 Stromerzeugung und -abgabe (kWh) der Königlichen Bergwerksdirektion
Saarbrücken (1909 - 1919)
Abgabe !
Eigen- !
Jahr !
geaaste !
f
verbrauch !
Verluste !
Erzeugung !
Inland 1)
Pfalz, Elsaß- !
der !
(Preußen)
Lothringen !
Kraftwerke !
1909 !
31.333.835 !
29.113.914
95.378 !
1.643.364 !
481.179 !
1910 !
56.260.750 !
52.263.184
200.432 !
2,445.918 !
1.351.216 !
1911 !
64.596.180 !
59.557.884
248.914 •
1.950.784 !
2.838.598 !
1912 !
86.768.059 !
80.317.286
298.490 !
2.161.172 !
3.991.111 !
1913 !
104.810.360 •
99.245.599
300.604 !
2.823.398 !
2.440.759 !
1914 !
108.548.710 !
101.651.624
1.038.630 •
3.330.067 !
2.528.389 !
1915 !
111.013.380 !
102.999.681
1.056.770 !
3.375.028 !
3.581.901 !
1916 !
131.588.560 !
120.985.770
2.042.923 !
3.967.234 !
4.592.633 !
1917 !
146.024.130 !
137.033.732
3.285.820 !
4.555.861 !
1.148.717 !
1918 !
157.477.368 !
148.842.840
1.849.679 !
5.617.185 !
1.167.664 !
1919 !
165.909.262 !
157.396.821
216.675 !
5.234.430 !
3.061.336 !
1) Einschließlich Abgabe für Grubenbetrieb
Quelle: Landesarchiv Saarbrücken, Bestand 564-2021
In einer zusammenfassenden Bewertung kann festgehalten werden, daß die Elektrifi¬
zierung des Grubenbetriebes über und unter Tage durch den Beschluß der Königlichen
Bergwerksdirektion Saarbrücken zum Bau zentraler Kraftwerke entschiedene Anstö¬
ße erhalten hat. Auch konnte dadurch dem immer wieder erhobenen Vorwurf der ge¬
ringen Rentabilität der fiskalischen Bergwerke der Hinweis auf den Einsatz modern¬
ster Technik entgegengesetzt werden67. Bei einem Vergleich mit anderen Kohlenre¬
vieren darf allerdings nicht verkannt werden, daß diese Entwicklung unter dem
starken Konkurrenzdruck der überwiegend privaten Zechen in Rheinland-Westfalen
und in Oberschlesien schon einige Jahre früher eingesetzt hatte68.
67 Zum Vorwurf mangelnder Rentabilität vgl. bspw. die ausführliche zeitgenössische Diskus¬
sion: Jüngst, Rentabilität (1910), S. 140lff., dagegen: Herbig, Frage der Rentabilität
(1910), S. 1970ff. und noch einmal Jüngst, Anlagekapital (1910), S. 1974ff.; vgl, auch LA
Sbr. 654-64, S. 7ff.: Bergwerksdirektor Fiemming stellte Ende des ersten Jahrzehnts des 20.
Jhs. in einer Rückschau über die vergangenen 30 Jahre die unternehmenspolitischen Ziele
der Bergwerksdirektion wie folgt heraus: „ruhige, stetige Entwicklung“, „nur einheimische
Arbeiter“, „so wenig Feierschichten und Entlassungen wie möglich“. Auch die Handels¬
kammer Saarbrücken klagte immer wieder über die Schwerfälligkeit des preußischen Berg¬
fiskus, der sich beispielsweise nicht in der Lage sah, seine Förderung den konjunkturellen
Anforderungen anzupassen, vgl. Jahresbericht der Handelskammer Saarbrücken für 1909;
vgl. ebenfalls Goergen (1920), S. 115f.
68 Vgl. z.B. Die Entwickelung des Niederrheinisch-Westfälischen Steinkohlenbergbaues
(1905), S. 417ff„ 580ff.; Gilles (1909); Körfer (1928); auch im benachbarten lothringi¬
schen Kohlenrevier erfolgte bereits frühzeitig die Ausstattung der Bergwerksanlagen mit
elektrischer Energie, vgl. Flake (1931): Bergwerksgesellschaft de Wendel S. 89ff., Saar-und
Mosel-Bergwerksgesellschaft S. 94ff„ Bergwerksgesellschaft La Houve S. 106ff.; vgl. auch
verschiedene ausführliche Berichte zur Elektrifizierung der lothringischen Gruben in den
AD Moselle, Best. 15 AL 640, 641 und 643.
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