teilweise mit Holzmasten ausgerüstet und sämtlich mit Kupfer belegt. Telefon- und
Signalverbindungen auf dem 35 kV-Ring und teilweise auf den 10 kV-Strecken waren
zum Teil durchgeführt, zum Teil in Arbeit.
Die Spannung im 35 kV-Netz konnte durch zwei 20/40 MVA-Trafos in Wehrden und
in Geislautern weitgehend unabhängig von der Lieferspannung der Kraftwerke Wehr¬
den und Fenne auf einem konstanten Wert gehalten werden, so daß der Betrieb sich
der Belastung anpaßte. Die Regelung der Spannung auf der 35 kV Seite erfolgte von
Geislautern aus, wodurch die dem Betrieb angepaßte Verteilung der bezogenen Ener¬
gie entsprechend den Betriebserfordernissen möglich war. In Geislautern wurde die
elektrische Energie in einem 3.000 kVA-Regeltrafo von 35 kV auf 10 kV herabtransfor¬
miert und in 10 kV weitergeleitet. Acht weitere Umspannwerke (UW) waren auf dem
35 kV-Ring für die Großverteilung vorhanden: UW Rodenhof (Versorgung der
Reichsbahn), UW St. Ingbert (Versorgung Eisenwerk Hadir; Versorgung Fried¬
richsthal, Gleichrichterstation der Straßenbahn Friedrichsthal-Elversberg-Spiesen,
Landsweiler-Illingen, Elversberg-Spiesen, Wasserwerk Spieser Mühle, Neunkirchen
und weitere B-Gemeinden), UW St. Wendel (Versorgung 10 kV-Netz Kreis St. Wen¬
del), UW Lebach (1938 projektiert), UW Dillingen (Versorgung von Dillingen, Dillin-
ger Hütte), UW Saarfouis (Versorgung Kreisgebiet Saarlouis mit 6,5 kV, Stadt Saar¬
louis, Gleichrichteranlage der Straßenbahn des Kreises). Außer von den Kraftwerken
Wehrden und Fenne direkt entnahm die VSE noch an einigen zusätzlichen Stellen
Energie für ihre Verteilung:
1. Von der Stadt Saarbrücken in der Ubernahmestation Eschberg (Verteilung in 10 kV
für die A-Gemeinde Ensheim, verschiedene B-Gemeinden und diverse Großabneh¬
mer) und in Rockershausen (Versorgung der A-Gemeinde Altenkessel und der B-
Gemeinde Rockershausen).
2. Von der Saargruben AG in der Schnittstation Heckei (10 kV-Versorgung Eisenbau¬
werkstätte Dudweiler) und in der Ubernahmestation Grube Griesborn (Versor¬
gung von Ensdorf und Lisdorf in 2 kV).
Das Niederspannungsverteilungsnetz setzte sich wie folgt zusammen: Im Betriebsbe¬
zirk Saarbrücken bestanden 5 Schaltstationen, 52 Ortstrafostationen, 29 Ubergabesta¬
tionen für Großabnehmer und Großabnehmergemeinden, 25 Meßgruppen, die in Tra¬
fostationen bei Großabnehmern eingebaut waren. Im Betriebsbezirk Saarlouis standen
73 Ortstrafostationen, 3 Ubergabestationen für Großabnehmer und A-Gemeinden
und 31 Meßgruppen. Sämtliche Ortsnetze und Trafostationen sollten auf Grund eines
1938 aufgestellten Generalüberholungsplanes in den folgenden Jahren überholt, ver¬
stärkt und als 4-Leiternetz ausgebaut werden, so daß sie in der Lage waren, den Bean¬
spruchungen, die die künftige Entwicklung der Elektrizitätsversorgung mit sich brin¬
gen würde, voll und ganz zu genügen. Insbesondere das elektrische Kochen sollte bis
zum letzten Abnehmer gewährleistet werden (vgl. Kap. V.6.). Die vorhandenen Orts¬
netze der VSE waren zum damaligen Zeitpunkt alle in Kupfer ausgebaut. Die neuen
Ortsnetze wiesen für die Hauptverteilung Aluminiumkabel auf, während die Abzwei¬
gleitungen in Kupfer ausgeführt waren. Alle Ortsnetze waren vermascht, wobei die
Maschen durch Trennschalter auftrennbar waren, um bei Störungen und Reparaturen
möglichst wenig Abnehmer in Mitleidenschaft zu ziehen. Die Verteilungsspannung in
sämtlichen Ortsnetzen der VSE betrug 380/220 V, wobei die Herdanschlüsse in 380
V angelegt wurden, um eine einwandfreie Spannungshaltung der zahlreichen Neuan¬
schlüsse zu ermöglichen (vgl. Kap. V.6.).
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