Full text: Geschichte der saarländischen Steinkohlengrube Sulzbach-Altenwald

b) das Ansiedlungswesen 
In der Kolonie Seitersgräben wurden 1862 weitere 14 Bergmannshäuser gebaut, für die 
der Bergfiskus 3 340Taler oder rund 235 Taler für jedes Haus an Bauprämien zahlte, wäh¬ 
rend aus der Knappschaftskasse 7410Taler oder 530Taler pro Haus an Darlehen gewährt 
wurden. Auch im darauf folgenden Jahr dehnte sich die Kolonie um weiter 18 Häuser aus, 
deren Bau mit 3 420 Talern an Prämien und 7200 Talern an Darlehen gefördert worden 
war,65 doch im Jahre 1864 konnten nur noch 4 Häuser errichtet werden, weil in Seiters¬ 
gräben keine Bauplätze mehr zur Verfügung standen. 
Deswegen erwarb die Bergwerksdirektion 1864 von der Forstverwaltung bei Fried¬ 
richsthal ein Fläche von 35 Morgen, die etwa 60 - 70 Bauplätze hergab.66 Für diese neue 
Kolonie Friedrichsthal meldeten sich sofort 68 Bauwillige, so daß die Bauplätze verlost 
werden mußten: 10 Bergleute erhielten Parzellen unter der Bedingung, 30 Taler an die 
Schichtmeisterkasse zu zahlen und noch im selben Jahr (1865) mit dem Bau zu beginnen.67 
Da indessen abzusehen war, daß die hier zur Verfügung stehenden Bauplätze bald ver¬ 
geben sein würden, ging die Bergwerksdirektion schon 1865 daran, in Verhandlungen mit 
der Regierung in Trier und den Forstbehörden weiteres Terrain in der Nähe der Kolonie 
Seitersgräben zu erwerben; die dort entstehende neue Kolonie erhielt den Namen „Hüh¬ 
nerfeld“.68 
Schon für 1866 hatten sich von der Grube Altenwald 105 Bauwillige gemeldet, von der 
Grube Sulzbach 9; dazu kamen noch 2 Bergleute aus Friedrichsthal und einer aus Dud- 
weiler. Diese 117 Antragsteller verfügten teilweise über beträchtliche Vermögen:69 
1 über 
1000 Taler 
12 über 200 Taler 
1 über 
800 Taler 
3 über 150 Taler 
3 über 
600Taler 
7 über 100 Taler 
2 über 
5 00 Taler 
2 über 60 Taler 
8 über 
400 Taler 
5 über 50 Taler 
7 über 
300 Taler 
2 über 30 Taler 
Um die Ansiedlung auch außerhalb dieser Kolonien zu erleichtern, bildete man sog. Bau¬ 
rayons, in denen den Bauwilligen ebenfalls unverzinsliche Vorschüsse bis zu 400 Talern 
und Bauprämien bis zu 300 Talern gewährt wurden. Infolge dieser Vergünstigung bauten 
sich in der Gemeinde Sulzbach 1866: 31 Bergleute an, denen Prämien und zinsfreie Vor¬ 
schüsse von insgesamt 12400 Talern bewilligt wurden.70 
Da die Bauplätze für die Anlage von Haus und Garten knapp bemessen waren, wurde den 
Bergleuten die Möglichkeit geboten, noch Land hinzuzupachten: man parzellierte zu 
diesem Zwecke ein 140 Morgen großesTerrain bei der Kolonie Seitersgräben, doch die Be¬ 
teiligung an dieser Landverpachtung blieb gering, ohne daß die Ursache dafür in den 
65 ebenda, p. 99,101. 
66 LAS, Best. 564, Nr. 1199, p. 481 ff. 
67 LAS, Best. 564, Nr. 141, p. 105. 
68 Zur Anlage der Kolonie Hühnerfeld: LAS, Best. 564, Nr. 728. 
69 ebenda, p. 50. 
70 LAS, Best. 564, Nr. 141, p. 109. 
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