sollte bestehen aus einer Suppe morgens und abends sowie aus einer „steifen Suppe oder
Gemüse“ mit Va - Vi Pfund Fleisch zu Mittag. In einem undatierten Entwurf zu einer Stu¬
benordnung für Altenwald war eine etwas größere Fleischportion, nämlich Va—Vi Pfund,
vorgesehen; das schien dem Bergamtsdirektor Leopold Sello zu reichlich; er unterstrich
das Vi und vermerkte am Rand: „zu viel“.
Im Jahre 1845 war das Sulzbacher Schlafhaus „ganz besetzt und genügte nicht mehr, den
auswärtigen Arbeitern Unterkunft zu gewähren, die daher teilweise in Kauen auf Grube
Dudweiler und Altenwald untergebracht werden mußten“.41 Deshalb wurden in den
nächsten Jahren weitere Schlafhäuser errichtet, in denen einquartiert waren:
1855: 356 Mann
1856: 554 Mann
1857: 552 Mann
1858: 664 Mann
1859: 356 Mann42
1860: 425 Mann
1861: 501 Mann
Die in diesen Schlafhäusern zugleich eingerichtete „Menage“ wurde jedoch von den Be¬
wohnern nur wenig in Anspruch genommen: 1855 waren es 48 Mann, 1856: 55 Mann,
1857: 40,1858: 30,1859: nur noch 12 Teilnehmer, sodaß im Jahre 1860 die „Menage“
wegen Mangels an Beteiligung gänzlich eingestellt wurde. Der Grund dafür dürfte we¬
niger in dem nicht gerade üppigen Menü gelegen haben - in dieser Hinsicht waren die
Bergleute nicht verwöhnt - sondern eher in den relativ hohen Kosten. Denn 1856 waren
zu entrichten:43
für das Frühstück 8 Pf
für das Mittagessen 2 Sgr 9 Pf
für2PfdBrot 2 Sgr-Pf
Schlafgeld — Sgr 4 Pf
Sa. 5 Sgr 9 Pf
Der Schichtlohn eines Hauers im Gedinge betrug zu dieser Zeit aber 19 Sgr 2 Pf, der eines
Schleppers II. Klasse 13 Sgr. sodaß dieser nahezu die Hälfte, ersterer ein Drittel seines
Schichtlohnes für Verpflegung und Unterkunft im Schlafhaus aufwenden mußte, zuviel,
wenn man bedenkt, daß die Bergleute schließlich in ihren Heimatorten noch eine Familie
zu ernähren hatten.
41 LAS, Best. 564, Nr. 141, p. 46.
42 Die Ziffern von 1859-61 beziehen sich nur auf Altenwald, da Sulzbach von Altenwald getrennt
und mit Dudweiler vereinigt war.
43 LAS, Best. 564, Nr. 141, p. 83.
29