Sehr bald jedoch erwies sich die Wasserhaltung mit Hilfe von Vorgelegen an den Förder¬
maschinen als unbefriedigend, deshalb gab die Betriebsleitung 1856 eine 100 PS Wasser¬
haltungsmaschine für den Gegenortschacht in Auftrag, die zwar schon 1857 montiert
war, aber aus Gründen, die den Akten nicht zu entnehmen sind, erst im Oktober 1859 in
Betrieb genommen werden konnte. Es handelte sich dabei um eine 68-zöllige, einfach wir¬
kende Balanciermaschine mit Kondensation, die einen 20-zölligen Drucksatz auf der
Saarsohle bewegte.14 Auch die Fördermaschine am Eisenbahnschacht II erwies sich auf
die Dauer als nicht leistungsfähig genug, deshalb wurde 1861 der Einsatz einer neuen, lie¬
genden Zwillingsmaschine in Aussicht genommen.15
Angesichts einer lebhaften Nachfrage nach Kohlen, und im Hinblick darauf, daß die über
der Flottwell- und Venitzstollensohle anstehenden Kohlenvorräte sehr bald zum Verhieb
kommen würden, plante man dann doch schon 1853 das Abteufen zweier Eisenbahn¬
schächte auch für Sulzbach; die beiden Altenwalder Schächte aber wurden bis zur Saar¬
sohle16 niedergebracht. Darüber hinaus entschloß man sich 1857, anstelle der Rolloch-
die Bremsbergförderung einzuführen, „um den erhöhten Ansprüchen der Abnehmer an
eine gute Stückkohle gerecht zu werden.“17
Der oben erwähnte Teerkoksofen lieferte „wenig günstige Resultate“, der Koks war
schwarz und fand keine Abnehmer. Der Versuch, „den Ruß durch Ableitung der Gase in
eine gemeinsame Esse mit einem 2. Koksofen zu verbrennen, führte zu keinem Resultat.
Der Betrieb unterlag wegen mangelhafter Ausführung des Mauerwerks an dem Ofen wie¬
derholten Störungen“.18 Am Altenwalder Stollen dagegen baute man 1842: 28 Koksöfen,
die nach ihrer Fertigstellung bis auf einen auch in Betrieb genommen werden konnten;
diese Öfen hatten noch recht bescheidene Dimensionen: 8 Fuß breit, 11 Fuß lang und 3
- 4 Zoll hoch.
„Versuche, den Koks anstatt in freier Luft in einer Senkgrube abzulöschen, mußten aufge¬
geben werden, da beim Einträgen des Kokses in die Grube derselbe zu sehr zerkleinert
wurde. Die Versuche mit dem Teerkoksofen in Sulzbach führten“ auch weiterhin nicht zu
den gewünschten Ergebnissen.19 Von den 28 Altenwalder Koksöfen waren in den letzten
Monaten des Jahres 1843 nur 15 beschickt, „des schwachen Absatzes wegen“, gleichwohl
baute man 25 weitere Öfen. Die Ausbringung betrug damals nur rund 55 %, sodaß man
1849 Versuche mit einem offenen Schaumburger Ofen anstelle, der günstigere Resultate,
nämlich eine Ausbringung von 63 %, lieferte als die bis dahin verwendeten geschlossenen
Öfen.
Eine Modernisierung der gesamten Altenwalder Koksanlage wurde aber zunächst hinaus¬
geschoben, „da man nach Fertigstellung der Dudweiler Anlage mit dieser dem ganzen Ab¬
14 ebenda, p. 92.
15 ebenda, p. 96.
16 Die Saarstollensohle lag im Felde Sulzbach bei +201 m, der Venitzstollen bei +238 m; im Felde
Altenwald lag die Saarstollensohle bei +194 m, der Flottwellstollen bei +255 m.
17 LAS, Best. 564, Nr. 141, p. 86.
18 ebenda, p. 27.
19 ebenda, p. 32.
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