sodaß sich der Betrieb hauptsächlich im östlichen Feldesteil zwischen Venitzstollen und
bayrischer Grenze bewegte. Man hatte vom Flöz 8 aus den Sulzbachsprung II mit einer
Grundstrecke durchfahren und war östlich des Sprunges auf das mächtige, sehr ergiebige
Flöz 13 gestoßen, wodurch die Grube in die Lage versetzt wurde, ihr Fördersoll zu er¬
füllen.6
Schon seit längerer Zeit war für Sulzbach der Bau von Koksöfen geplant, „aber infolge der
Opposition der Grundeigentümer unterblieben“,7 die eine zu starke Belastung der Luft
durch Rauch und Ruß befürchteten. Zur Zeit der Vereinigung der Gruben betrieb man
daher nur versuchsweise einen Teerkoksofen mit einer besonderen Vorrichtung zur Ver¬
brennung des Rußes. Mit diesem Koksofen, der modern ausgedrückt die Luftverschmut¬
zung in Grenzen halten sollte, hoffte man, den Wünschen der Grundeigentümer gerecht
zu werden und ihren Widerstand zu überwinden.
Organisatorisch wurde der Saarbrücker Bergbaubezirk im Jahre 1855 in drei große Re¬
viere eingeteilt: das Blies —, Sulzbach - und Saar - Revier, wobei die Grube Sulzbach - Al¬
tenwald das 2. Geschworenen-Revier des Sulzbach-Reviers unter der Leitung des Ober¬
steigers Heintz bildete.8 Aber schon zwei Jahre später sah man sich angesichts der ra¬
santen Ausdehnung der Grubenbaue genötigt, das Revier neu zu organisieren und in 5
Bergmeistereien zu gliedern. Sulzbach - Altenwald gehörte zusammen mit Friedrichsthal,
Merchweiler und Quierschied zur 2. Bergmeisterei unter Bergmeister Honigmann, an
dessen Stelle 1858 Bergmeister Gustav Pfaehler trat.9 Im gleichen Jahre wurde die Grube
Sulzbach von Altenwald getrennt und wieder mit Dudweiler vereinigt, doch behielt der
Altenwalder Betrieb die Bezeichnung „Sulbach - Altenwald“, eine Regelung, die indessen
schon 7 Jahre später wieder rückgängig gemacht wurde.
1. Der technische Betrieb
Die Gewinnung der Kohle erfolgte nach wie vor in der oben beschriebenen Weise und na¬
türlich noch ohne irgendwelche mechanischen Hilfsmittel. Die Förderung geschah in den
Abbaustrecken mit Karren von nur 2 Ztr. Ladung, in den Stollen und Grundstrecken mit
Hilfe von Wagen, die 9 Ztr. faßten. Auf Altenwald waren im Jahre 1842 sechs Flöze auf¬
geschlossen, deren Mächtigkeit zwischen 30 und 61 Zoll (= 0,75 — 1,5) schwankte.
Im folgenden Jahre verlängerte man den Sulzbacher Venitzstollen um 50 m, ohne bauwür¬
dige Flöze aufzuschließen; auch eine Verlängerung des Altenwalder Flottwellstollens ver¬
lief ohne Ergebnis. Im Jahre 1844 verzichtete man überhaupt auf weitere Vorrichtungsar¬
beiten, „da der schwache Absatz eine weitere Aufschließung der Flöze nicht notwendig
6 ebenda, p. 24.
7 ebenda, p. 25. Wenn man so will, ein frühes Beispiel einer erfolgreichen Bürgerinitiative.
8 Zur Organisation der Bergbehörden an der Saar und ihrer Geschichte: E. Klein, Organisation
und Funktion der preußischen Bergbehörden an der Saar. In: Ztschr. f. d. Geschichte der Saarge¬
gend, Bd. 33, 1985, S. 61 ff.
9 Gustav Pfaehler (1821 - 1894) trat 1861 an die Spitze der Berginspektion V, Sulzbach-Altenwald,
und blieb auf diesem Posten bis zu seiner Pensionierung im Jahre 1885, nachdem er 1868 zum
Bergrat, 1874 zum Geheimen Bergrat befördert worden war.
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