Bauernwald, Großwald und Gersweiler. Das westliche Revier bestand aus den Gruben
Geislautern, Schwalbach, Rittenhofen und Klarenthal. Das östliche Revier stand unter
der Leitung des Berggeschworenen Erdmenger, der seinen Amtssitz in Dudweiler hatte.
Abgesehen von kleinen, unbedeutenden Veränderungen, blieb diese Organisation mehr
als 20 Jahre erhalten. Erst im Jahre 1838 machte die inzwischen erfolgte Ausdehnung der
Grubenbaue eine Aufteilung des Saarbrücker Reviers in 4 Geschworenenbezirke not¬
wendig: Louisenthal, Elm, Dudweiler und Wellesweiler, wobei zum Dudweiler Bezirk die
Gruben Sulzbach-Altenwald, Dudweiler, Jägersfreude und Tiefer Saarstollen gehörten.
Den technischen Betrieb gestaltete man nach 1815 insofern flexibler als früher, indem
man die den geologischen Gegebenheiten jeweils am besten entsprechende Abbauart
w'ählte: bei steil einfallenden Flözen bediente man sich der neuen Methode des strei¬
chenden Pfeilerbaues mit Bremsbergförderung, bei Flözen mittlerer Neigung wählte man
den Abbau mittels Hauptdiagonalen und streichenden Abbaustrecken, und bei flach gela¬
gerten Flözen den diagonalen Pfeilerbau. Nahe zusammen liegende Flöze wurden quer-
schlägig abgebaut, die Einführung der sog. englischen Wagen- und Schienenförderung
unter Tage erfolgte ab 1817, zumindest in allen Hauptstollen.30
Schon 1816 plante man einen 1,7 km langen Schienenweg über Tage für Dampfwagenbe¬
trieb von den Gruben Großwald und Bauernwald zur Saar, doch der von der Kgl. Eisen¬
gießerei in Berlin 1819 gelieferte Dampfwagen, über dessen Konstruktion man trotz einer
in den Akten überlieferten Zeichnung nichts Genaues sagen kann, funktionierte nicht.
Der Schienenweg war dagegen 1821 fertiggestellt und wurde mit Pferdewagen befahren,
immerhin eine Erleichterung des Kohlentransports zur Verladestelle an der Saar.
Im Jahre 1826 wurde in Sulzbach der Venitz-Stollen angehauen, womit der Stollenbau im
eigentlichen Sinne erst begann: der lediglich der Förderung und Wasserlösung dienende
Stollen wurde an der Talsohle quer zum Streichen der Flöze in den Berg getrieben, die
Flöze auf diese Weise hintereinander aufgeschlossen und von söhlig aufgefahrenen För¬
derstrecken aus streichend oder schwebend abgebaut. Am Ende des Venitz-Stollens
wurde ein Wetterschacht niedergebracht, wobei man damals noch mit Hilfe eines offenen
Feuers den Wetterzug zu verbessern suchte.
Von besonderer Bedeutung, auch für die Grube Sulzbach, war das Anhauen des „Tiefen
Saarstollens“ bei St. Johann an der Saar am 26. September 1832. Er sollte einmal den
Gruben des Sulzbachtales zur Wasserlösung dienen, zum anderen aber auch der Förde¬
rung dieser Gruben nach der Saar hin. Dieser letztere Zweck wurde sehr bald durch den
Bau der Eisenbahn hinfällig, gleichwohl wurde der Stollen in den 60er Jahren mit den
Gruben Jägersfreude, Dudweiler und Sulzbach zum Durschlag gebracht, um bei einer Ge¬
samtlänge von mehr als 11 km diesen drei Gruben erhebliche Dienste zu leisten bei der Ab¬
führung eines Teils ihrer Wasserzuflüsse.
30 E. Klein, a.a.O.,S. 342.
18