lung von Quierzy569. Nach dem Tode Ludwigs des Frommen soll er sich 840 für
Karl den Kahlen erklärt haben570 571. Wenn wir Berthar richtig interpretieren, dann
muß ihm seine Parteinahme in der Schlacht von Fontenay (841) den endgültigen
Haß Lothars eingetragen haben, der ihn und die Verduner Kirche nach dem Ver¬
trag von Verdun (843), als die Bischofsstadt dem Mittelreiche zugeschlagen wurde,
durch Entzug von Gunst und Gütern bestrafte. Berthar berichtet nämlich weiter,
daß der Nachfolger Hatto pro praedicto imperatoris odio invenit tunicam sanctae
Mariae, der Patronin der Verduner Kathedrale, per multa scissam et disruptam, id
est res istius aecclesiae nimium subtractas et alienatasb7X. Hilduin starb am 13.1. 847
und wurde in St. Vanne begraben572. Seine Grabschrift ist erhalten573.
Wenn man den Angaben Berthars trauen darf, war er 24 Jahre im Amt, wäre also
im Jahre 823 geweiht worden. Das Tholeyer Nekrologium schreibt ihm eine
Amtsdauer von 22 Jahren zu, womit man für die Berufung des neuen Bischofs de
Alemannia auf das Jahr 825 käme574 575.
Hilduin erscheint unter folgenden Namensformen in den Quellen:
829
829
830
835
836
838
um 870 (?)
916/17
11. Jh.
12. Jh.
Konzil von Mainz
Privileg Aldrichs v. Sens
Synode von Aachen
Synode von Diedenhofen
Vita S. Severi
Synode von Quierzy
Grabschrift in St. Vanne
Berthar
Annales S. Vitoni
Laurentius v. Lüttich
Nekrolog v. St. Vanne
Tholeyer Nekrolog
Hildi
* Hilduinus (hs. Alduinus)
Hildinus (?)
Hildi
Hilti
Hildi
Hildine
Hildinus
Hildinus57b
Hildinus576
Hilduinus
Hilduinus
569 MG Conc. H, 2, 850.
570 Jussy, Histoire Verdun II 15.
571 MG SS IV. Es ist wohl kein Zufall, daß Lothar I. 854 in der Actum-Zeile einer in Verdun
ausgestellten Urkunde den Charakter von Verdun als eines Vicuspubliais, seinen Königsgut¬
charakter also, herauskehrte (MG DD Lothar I Nr. 133). Das Verhältnis zwischen Königtum
und Verduner Bischof hatte sich also auch unter Hildis Nachfolger Hatto nicht geändert.
572 Duchesne, Fastes III 74. Roussel, Histoire Verdun I 186, schreibt: „II mourut en odeur de
sainteté le jour de l’octave de l’Epiphanie“. Er scheint also später eine gewisse Verehrung
in Verdun genossen zu haben. Zum Begräbnis in der Krypta von St. Vanne vgl. Hugo von
Flavieny, Chronica, MG SS VIII 354. Auch Tholey (vgl. o. S. 16) registrierte das Todesda¬
tum des Verduner Bischofs, während das Totenbucn der Verduner Kathedrale ihn nicht ver¬
zeichnet. Vgl, Aimond, Nécrologe Verdun, passim.
573 Mabillon, Vetera Analecta 379 f. Das sicherlich spätere Epitaph bezieht sich auf Hildi und
Hatto zugleich. Das Nekrolog von St. Vanne notiert zum 7. Mai Translatio Hildini etHatto-
nis Virdunensium pontificum (Bloch, Urk. St. Vanne II140). Diese Translatio ist unter Abt
Richard (1004-1046) anzusetzen (Hugo v. Flavigny, MG So VIII 373). Damals ist wohl das
Doppelepitaph entstanden.
574 Vgl. o. S. 16.
575 MG SS X 525.
576 MG SS X 490.
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