reits jeder zweite Bauer unter einem Ziegeldach, in den Meiereien Sulzbach und
Falscheid nicht einmal jeder siebte. Steinerne Schornsteine hatte bereits jedes
zweite Haus. In Ransbach und Güdingen verfügte jedes Haus über einen steiner¬
nen Rauchabzug, während Klarenthal, Völklingen und die Warndtorte einen auf¬
fallend hohen Anteil am althergebrachten hölzernen Schornstein hatten. Die weitere
Wandlung vom Stroh- zum Ziegeldach ging nur sehr schleppend vor sich94, weil
u.a. die alten Dachstühle nicht in der Lage waren, die bedeutend größere Last der
Ziegeldächer zu tragen, so daß die zusätzlichen Kosten bestehende Pläne in der
Regel vereitelten.
Die Häuser scheinen überhaupt in sehr schlechtem Zustand gewesen zu sein.
Darüber gibt Tabelle 23 nähere Auskunft. Die vorhandenen Angaben aus der
Meierei Stennweiler im Oberamt Ottweiler geben die allgemeine Lage ziemlich
objektiv wieder und dürfen daher auf den größten Teil des Fürstentums übertragen
werden.
Danach befand sich ein Viertel der Häuser der Meierei Stennweiler in gutem bau¬
lichem Zustand; mit 36% der Häuser konnte man zufrieden sein, 38% hingegen
waren baufällig. Die Verhältnisse in den Orten der Meierei variierten sehr. So
war jedes zweite Haus in Hirzweiler in gutem Zustand, Schiffweiler hingegen
konnte kein solches Haus aufweisen.
Tabelle 23: Zustand der Häuser in der Meierei Stennweiler des Oberamtes Ottweiler
um 1741
Ort
gut
Zustand der Häuser in ...... %
mittelmäßig baufällig
Hirzweiler
55
27
18
Landsweiler
15
31
54
Mainzweiler
40
20
40
Schiffweiler
3
53
44
Stennweiler
33
40
27
Welschbach
46
23
31
Meierei Stennweiler 26
36
38
Quelle: errechnet nach A. Fürst, a.a.O., S. 242—255.
94 1828: Malstatt 19 °/o, Burbach 22 % der Häuser noch strohgedeckt (H. Keuth, a.a.O.,
S. 250).
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