mern gekennzeichnet. Bei Wiedergabe von Inschriften an Originaldenkmälern werden Lücken
mit spitzen Klammern angegeben.
Die Dors’schen Erläuterungen werden in Kursivdruck wiedergegeben. Die Transkription er¬
folgte nach den für den Einleitungstext genannten Regeln.
Die Bemerkungen der Herausgeber sollten sich vor allem auf die Identifizierung der Personen
und Wappen beschränken. Eine kunsthistorische Würdigung und eine Auseinandersetzung mit
den noch vorhandenen Originalen war nicht beabsichtigt, jedoch wurde auf diese oder jene
Frage kurz eingegangen, sofern die Dors’sche Zeichnung Anlaß bot.
Der leichteren Orientierung über den Inhalt des Epitaphienbuchs dienen die beigegebenen
Übersichten und Indices.
Fol. lr Genealogiaa) oder Stamregister der durchleuchtigen, hoch- und wohlgebornen Fürsten,
Graven und Herrn des uhralten, hochlöblichen Hauses Nassaw sampt etlichen conter-
faitischen E p i taphien, colligiret, geriessen und beschrieben durch Henrich D o r -
s e n , Mahlern von Aitenweilnaw, A ( n n ) o 1 632.
Fol. 2r [Einleitung]
E s wurd erfunden aus alten Historien, wie Keiser fulius von Rom durch die Senatores in
das Land Galliam geschickt ward, dasselbig Volck zu gehorsamen der Römer zu bringen. Und
solt der obgenant Keiser Julius fünf far lang und nit lenger ausen bliben; also blieb er acht
a) Die in der Quelle durch rote Schrift hervorgehobenen Teile werden hier gesperrt gedruckt.
1) Henrich Dors stellte seiner Epitaphiensammlung eine umfangreiche Genealogie voran, deren Quellen
er angibt. Zunächst übernahm er aus dem „roten idsteinischen Genealogienbuch“ (vgl. S. 14 f. Anm.
5) die Erzählung von den beiden leparthischen Brüdern, die mit Kaiser Julias (G. Julius Caesar)
nach Gallien kamen, sich hier auszeichneten und einmal die Grafschaft Burgund, zum anderen Lau-
renburg/Nassau erhielten. Wie die Vorlage reservierte Dors Platz für geplante Wappendarstellungen.
Historisch wahrer Kern ist der Hinweis auf das Haus Laurenburg (zur älteren Geschichte des Hauses
Nassau vgl. Demandt, Geschichte des Landes Hessen, S. 36 ff. — Heck, in: Nassauische Annalen 72,
1961, S. 18 ff.).
Daß Dors diese Erzählung an die Spitze stellt und ihr soviel Raum zugesteht, zeigt, daß er ihr einen
hohen Stellenwert beimaß, ganz im Gegensatz zu Textor, der sie nur knapp referiert (vgl. Einleitungs¬
text weiter unten).
Sodann folgen wörtliche Auszüge aus Textor, und zwar zunächst aus dessen einleitender „Kurzer Ge¬
neralbeschreibung Nassoviae“ (Textor S. 2, 2. Sp. — 3,1. Sp.) mit dem Hinweis auf die bei Cäsar auf¬
tauchenden beiden Sueben-Führer Nasua und Cimberius. Einen weiteren Hinweis zitiert Dors später
nochmals nach Textor.
Dors übernimmt dann den Beginn von Textors „Generalbeschreibung des Stammes vom Hause Nas¬
sau“ (Textor S. 32—33, 1, Sp.). Aus dem von Textor nur knapp vorgestellten ersten „Dokument“ hat
Dors — wie gesagt — ausführlich zitiert. Während Textor seinerseits aber nach der Vorstellung aus¬
führlich die Herkunftsmythe aus dem zweiten „Dokument“ schildert, läßt Dors diesen Teil aus. Er zi-
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