zwischen den Herren beider Gemeinden) immer noch13. Eine Kirchenrech¬
nung von 1624 führt Stephan Reichenborns Erben zu Oberwürzbach an,
die zur Zahlung von 4 Faß Roggen verpflichtet sind14. Ein Weistum vom
4. Oktober 1702, das wahrscheinlich auf ein älteres Jahrgeding von 1538
zurückgeht, berichtet u. a. folgendes: So weisen nun die Schöffen, daß
die Herrschaft Ensheim bestehe in den Dorfschaften Ensheim, Richeborn
und etliche in dem Dorf Eschringen liegende Vogteien, daß vor diesem
Dalheim und etlichen Vogteien zu Würzbach darzugehörig gewesen laut
Schöffenweistum von 1538. Daß im Dorf Enzheim Bann und Bezirk, wie
auch Reichenborn ein hochw. Herr Prälat und das Gotteshaus Wad¬
gassen ein oberster Herr ist, auch niemand andersten erkennt wird,
habe Macht, Gericht und Beamten zu setzen, alle Obrigkeit und Gerech¬
tigkeit zu gebrauchen und genießen gleich wie andere vom Hl. Rö¬
mischen Reich gebietende Herren16. Als Einwohner zu Reichenborn wer¬
den 1702 Hans Bastian Becker, Arnoldt Abel, Heinrich Duschene und
Johann Leonhard aufgezählt ; ein weiteres Weistum vom 7. Juli 1706
führt ebenfalls Einwohner von Ensheim und Reichenborn auf16. In einem
Kirchenbuch findet sich 1748 die Eintragung: trino angulo prope Reichen¬
born parochiae huius17. Der Rat Schaller (1710/20): Reichenborn findet
sich anno 1448 und 1459 in Rechnung und werden etliche Schilling für
Heu daselbst berechnet ohne weitere Nachricht, wie man dazu O davon
gekommen ist19. Auch 1765 wird das clösterliche Wadgassische Dorf in
der Grafschaft Saarbrücken erwähnt und unter Nassauische Landesho¬
heit Reichenborn gezählt19. Reichenborn besteht 1797 aus 5 Häusern; 1803
wohnen in sechs Häusern zehn Ehepaare, und die Gesamtzahl beläuft
sich auf 49 Bewohner20. Weiterhin wird 1828 der Hof Reichersborn21 und
1837 der Weiler Reichenborn (Frey IV, S. 86) auf geführt.
g) Westlich von Reichenbrunn wurden in einem Acker am Hang beim Pflü¬
gen im Boden steckende römische Leistenziegel gefunden. In unmittel¬
barer Nähe wurde auch eine römerzeitliche Mauer entdeckt22. — 1961
zählte der Ab Wpl. Reichenbrunn 221 Bewohner23.
A) 1 TK 1:25 000 Nr. 6708 St. Johann. — 2 Kat. A. St. Ingbert, Extraditions-Plan Ge¬
meinde Ensheim, Urkataster 1848. — 3 Reg. Zweibrücken, S. 11 Nr. 27; Jungk,
Reg. S. 57 Nr. 182; M. Tritz, Wadgassen, S. 38; L. Kampfmann, Wü. Homburg, St.
Ingbert, S. 114; beide geben für den Verkauf von Reichenborn das Jahr 1223 an.
— 4 Heintz, Verschollene ON, S. 100; M. Tritz, Wadgassen, S. 38. — 5 Reg.
Werschweiler, S. 330 Nr. 879. — 6 StA Koblenz Abt. 22 Nr. 2262, S. 82; H. C.
Hiegel, Châtellenie, S. 278. — 7 Stadtbibi. Saarbr. H 25, A. Köllner, Miscellaneen,
5. 89. — 8 Tilem. Stella, fol. 11. — 9 ebda, fol. 188 ff. — 10 ebda, fol. 206, — 11
StA Koblenz Abt. 22 Nr. 2451, S. 115. — 12 W. Krämer, St. Ingbert I, S. 26 f;
M. Tritz, Wadgassen, S. 94. — 13 HStA Wiesbaden Abt. 130 II A, Nr. 70,8, Joh.
Andreae, Das 8. Genealogien-Buch (Das Hohenburgische), S, 50. — 14 E. F.
Schmidt, Familienkundliche Nachrichten aus den Kirchenrechnungen 1601—24 von
Ommersheim, in: Saarl. Familienkunde Jg. III 1970 Heft 8, S. 170. — 15 StA
Koblenz Abt. 56 Nr. 2485 fol. 343. — 16 M. Tritz, Wadgassen, S. 238,- StA Ko¬
blenz Abt. 56 Nr. 2520 fol. 153 ff. — 17 W. Krämer, St. Ingbert, S. 153 f. — 18 StA
Koblenz Abt. 22 Nr. 2457 A, S. 118; vgl. StA Koblenz Abt. 22 Nr. 2262, S. 82. —
19 StA Koblenz Abt. 22 Nr. 2457 D, S. 6; Stadtbibi. Saarbr. A 9 (Simon). —
20 M. Tritz, Wadgassen, S. 266; W. Krämer, St. Ingbert, S. 124 f u. S. 140. —
21 E. Christmann, Sdlsnamen Pfalz I, S. 489. — 22 BDS 6, 1953, S. 31; W. Krämer,
St. Ingbert, S. 10. — 23 Amtl. Gemeindeverzeichnis 1963, S. 35.
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