gelegen, ist vergangen; Heubweiler, die alte Dorfstatt, Keltengräber da¬
selbst, Capell St. Wolfgang... groß Wallfahrt aus fernen fremden Landen;
ein alt heidnisch Gebäu, daselbst die Heiden gewohnt haben; ein herrlich
schön Closter (bei Saal), welches untergegangen und in Abgrund versunken
ist... muß ein groß Gebäu da gewesen sein, weil der Begriff der Gruben,
darin es gesunken, so weitläufig und groß. In den beiden Salbüchern der
Kellerei Grimburg werden 1589 zu Grimburg ein verfallen Dorf bei dem
Diedenborn und Wüsterbröll, noch vor kurzen Jahren ein Closter gewesen,
genannt71.
Im Jahre 1606 werden in der Kellerei St. Wendel die Schultheißen und
Schöffen ermahnt, alle der Kellerei gehörenden Schafftgüter, Zinsen, Renten,
Gülten, Frondienste, Rechte samt den Hausgütern genau zu beobachten und
zu vermerken, was abgängig, verlustig oder mangelhaft ist72. 1611 ist das
Dorf lein Obhoven vorlengst vergangen, und unter Düppenweiler wird ver¬
meldet: das Obere Dorf sei aber gänzlich zerfallen73. Johannes Andreae
unterscheidet in seiner Genealogia Saraepontana 1638: Hütlingen ist von
alters ein besonder Hof gewesen, jetzo nur ein öder Bann74 76, weiterhin Bruch-
hof und Schwartzenberger Hof, welche abgegangen75 und einen großen
Wiesenplatz an der Prims gelegen, der wüsf liegt78. Uber den Eschberg
berichtet Andreae: Anno 1449 ist daselb Dorf noch gewesen, hat seinen
eigenen Bann und Bezirk gehabt, aber hernach abgegangen ... und die
Weingärten wieder abgegangen77. Weiterhin finden sich in dieser Quelle
Angaben über alte abgegangene Dörfer in der Meierei Malstatt-Burbach,
in der übrigen Grafschaft Saarbrücken und im Amt Ottweiler78. Im Hombur-
gischen Genealogienbuch des gleichen Verfassers werden 1640 verbrant
und abgangen Hofstätt und wie das übrige Amt Homburg durch langwierige
Kriegspressuren es verderben und abgang kommen ist, erwähnt79. In den
Renovatur-Protokollen der Grafschaft Saarbrücken werden in den achtziger
Jahren des 17. Jh. Vogteien genannt, die zum Teil unerbaut und öd sind
oder bei denen das Haus nur noch ein Steinhaufen ist80. Verschiedene Vog¬
teien sind auch vakant oder inzwischen an den Fiscus zurückgefallen. Das
Salbuch der Abtei Tholey von 1710 berichtet wiederholt, daß Vogteien und
Mühlen verfallen, baulos und ruinös liegen. Auch das Dorf Holtzhausen
bei Gonnesweiler ist damals ruinös81. Ebenso ist Schweichhausen . .. dies
71 StA Koblenz Abt. 1 C Nr. 3791, fol. 31 und Nr. 3790, fol. 40.
72 StA Koblenz Abt. 1 C Nr. 7432, fol. 19.
73 StA Koblenz Abt. 1 C Nr. 3792, fol. 63 und fol. 242.
74 HStA Wiesbaden Abt. 130 II Nr. 70, 4, S. 487.
75 ebda, S. 428.
76 ebda, S. 499.
77 ebda, S. 430.
78 ebda, S. 449, S. 455 und S. 526.
79 HStA Wiesbaden Abt. 130 II A, Nr. 70, 8, S. 109.
80 K. Rug/F. Kirchner, Auszüge aus Renovatur-Protokollen der ehemaligen
Grafschaft Saarbrücken, Saarbrücken 1971 (masch. Manuskr.). Vgl. bs. Sulzbach,
S. 145 ff.
81 Abteibibi. Tholey, Salbuch 1710, fol. 271.
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