Full text: Die Geschichte der Saarländischen Kreditbank Aktiengesellschaft

erträglich zu gestalten814. Beide Banken waren bestrebt, die Fusion noch vor dem 
ersten Oktober durch die Hauptversammlung genehmigen zu lassen, da mit dem 
1. Oktober die Frist für die ermäßigte Fusionssteuer ablief. 
Die Aktien beider Banken erzielten kurz nach Bekanntwerden der Fusionsab¬ 
sichten bedeutende Kursbesserungen, da die Börse eine Fusionsrelation von 1:1 
unterstellte815. Diese Angleichung der Kurse ist aus der Gegenüberstellung der 
Schluß- beziehungsweise Eröffnungskurse beider Banken am 25./26. September 
1929 ersichtlich. 
Disconto-Gesellschaft, Berlin 
25. 9. 1929 Schlußkurs 
152,5 
26. 9. 1929 Eröffnungskurs 
161 
Deutsche Bank 
25. 9. 1929 Schlußkurs 
161,5 
26. 9. 1929 Eröffnungskurs 
165 
Von der Fusion wurden auch die von der Disconto-Gesellschaft und der Deut¬ 
schen Bank abhängigen Banken betroffen. 
Abhängig von der Disconto-Gesellschaft waren: 
A. Schaaffhausen’sche Bankverein, Köln 
Norddeutsche Bank, Hamburg 
Süddeutsche Disconto-Gesellschaft, Mannheim. 
Abhängig von der Deutschen Bank waren: 
Rheinische Creditbank, Mannheim. 
Die Deutsche Bank mußte daher mit jeder dieser Banken eigene Verschmelzungs¬ 
verträge abschließen810. 
Der Fusionsvertrag der Deutschen Bank mit der Disconto-Gesellschaft bestimmte, 
daß die Firma der beiden Banken in Zukunft „Deutsche Bank und Disconto- 
Gesellschaft“ lauten sollte. Ferner wurde festgelegt, daß die Aktionäre der Dis¬ 
conto-Gesellschaft mit Gewinnberechtigung vom 1. Januar 1929 Aktien erhielten, 
und zwar für nom. RM 100 Aktien der Direction der Disconto-Gesellschaft 
nom. RM 100 Aktien der Deutschen Bank und Disconto-Gesellschaft. Zu diesem 
Zweck wurde das Kapital um 135 000 000 RM auf 285 000 000 RM erhöht314 317. 
Eine Zusammenstellung der wichtigsten Bilanzpositionen im Vergleich mit sieben 
Großbanken und 101 Kreditbanken zeigt die Bedeutung und Auswirkung dieser 
Fusion318. 
314 Bereits auf der Filialdirektorensitzung der Deutschen Bank vom 11. März 1926 hob 
das Vorstandsmitglied Michalowski hervor, daß den Hauptteil der Handlungs¬ 
unkosten die persönlichen Unkosten darstellten. Der Personalabbau von 40 000 
Angestellten im November 1923 auf 16 000 Ende 1925 führte zu keinem befriedi¬ 
genden Ergebnis, da trotz dieses Abbaues um annähernd 60 Vo sich auf dem 
Gehaltskonto nur eine Ersparnis von 25°/# ergab (ASKB-DB-G-1, Bl. 16). 
315 Berliner Börsen-Courier, Nr. 450 vom 26. September 1929. 
316 DBA-Fusion 1929. Auf eine Behandlung dieser Fusionsverträge muß im Rahmen 
dieser Arbeit verzichtet werden. 
317 DBA-Fusion 1929. 
318 Vossische Zeitung .vom 27. September 1929. 
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