Full text: Die Geschichte der Saarländischen Kreditbank Aktiengesellschaft (5)

Das Wechselgeschäft ging in den Kriegsjahren stark zurück, einmal, weil die 
Kaufleute die Barzahlung einer Wechselausstellung vorzogen, zum anderen, weil 
viele Geschäfte, die auf Wechselbasis getätigt wurden, durch den Krieg zum Er¬ 
liegen kamen. Den Rückgang kennzeichnet auch die Abnahme der Anzahl der 
Wechseldiskontierungen von 20454 im Jahre 1914 auf278 11511 im Jahre 1916. 
Eine starke Erhöhung erfuhren die Reports und Lombard-Vorschüsse seit dem Jahr 
1916. Wurden Reports und Lombard-Vorschüsse vor 1916 lediglich an wenige 
gute Kunden der Filiale vergeben, die Effekten für diese Beträge anlegten, 
so wurden ab 1916 größere Beträge den Gemeinden und Ländern zur Ver¬ 
fügung gestellt. Der Verwaltung der Stadt Saarbrücken wurde 1916 ein Lom¬ 
bard-Vorschuß von 1 000 000 Mark gewährt, der durch nom. 1 200 000 Mark 
vierte Kriegsanleihe gedeckt war. 1917 wurde fast der gesamte Betrag der 
Reports und Lombard-Vorschüsse als Darlehen an kommunale Verbände und 
sonstige Körperschaften vergeben277. Die Filiale Saarbrücken hielt sich bei 
eigenen Effektenkäufen sehr zurück. Am 31. Dezember 1916 hatte sie in ihrem 
Bestand nur Anleihen des Reiches und der Bundesstaaten im Gesamtbeträge von 
67 886,92 Mark, sonstige bei der Reichsbank beleihbare Wertpapiere über 
6022,33 Mark und sonstige Wertpapiere über 1400 Mark. Auch bei der Zeich¬ 
nung von Schatzanweisungen für eigene Rechnung hielt sie sich sehr zurück278. 
Anders verhielt es sich mit der „Safe-Kundschaft“ der Filiale, die bedeutende 
Effektendepots in Eigen Verwahrung unterhielt. Als es im Juli 1914 an der Börse 
zu erheblichen Kurseinbrüchen kam, wurden vor allem die bestehenden Ter¬ 
minengagements stark in Mitleidenschaft gezogen. Zu Verlusten für die Filiale 
kam es jedoch nicht, da das finanzielle Standing der Terminkundschaft es er¬ 
laubte, von Zwangsglattstellungen abzusehen und bessere Stimmung an der Börse 
276 Vgl. Anlage 10. 
277 Darlehn an kommunale Verbände und sonstige Körperschaften im Jahre 1917 
Darlehnsempfänger 
Darlehnsbetrag 
Effektendeckung 
Stadt Saarbrücken 
M 2 000 000,— 
nom. M 3 000 000,— neue 
M 15 470,56 
noch nicht begebene 
Saarbrücker Stadtanleihe 
Stadt Saarbrücken 
M 680 000,— 
nom. M 700 000,— 6. Kriegs¬ 
anleihe M 154 000,— 3V2% 
Preuß. Konsols 
Stadt Saarbrücken 
M 672 933,35 
nom. M 700 000,— 7. Kriegs¬ 
anleihe und das übrige Depot 
Sparkasse der Stadt 
M 1500 000,— 
nom. M 1 937 000,— 41/2% 
Saarbrücken 
Schatzanweisungen 
M 133 000,— 6. Kriegsanleihe 
Sparkasse der Stadt 
M 1 709 219,45 
nom. M 1 800 000,— 7. Kriegs- 
Saarbrücken 
M 26 027,45 
anleihe und das übrige Depot 
Gegenseitige Sterbekasse 
M 39 000,— 
nom. M 50 000,— 5 % Schuld- 
für Kaufleute, Fabrikanten 
M 23 000,— 
buchforderung M 24 000,— 
und Beamte 
4 x/2% Schatzanweisungen 
M 4 000,— 5 % Kriegsanleihe 
M 6 668 225,70 
Stadt Idar 
M 193 216,57 
M 210 000,— 5 % Kriegsanleihe 
M 6 861 442,27 
ASKB-BU-1917. 
ASKB-BU-1914—1918, vgl. auch Anlage 8. 
77
	        
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