Full text: Die Geschichte der Saarländischen Kreditbank Aktiengesellschaft

dann stark an, sanken jedoch infolge der Wirtschaftsstockung 1909 und erreich¬ 
ten 1913 wieder den Stand von 1907. Die 1908 nachlassende Geldknappheit ver- 
anlaßte die Kundschaft, die freiwerdenden Gelder als Depositen anzulegen. Jedoch 
in der zweiten Hälfte 1909 mußten sie diese Gelder wieder abheben, um sie pro¬ 
duktiver in ihren Geschäften zu verwenden. 
Depositen in v. H. der Bilanzsumme der Zentrale in Elberfeld 
Jahr 
1905 
1906 
1907 
1908 
1909 
1910 1911 
1912 1913 
Quote 
22,0 
22,7 
23,5 
22,5 
22,4 
23,3 — 
25,3 — 
Die Depositeneinlagen bei der Zentrale waren relativ gleichbleibend und hatten 
einen höheren Anteil an der Bilanzsumme als die Depositen der Filiale, obwohl 
auch in Elberfeld 1908 und 1909 eine Stockung der Geschäfte eintrat236. 
Im Oktober 1905 mahnte die Zentrale der Bergisch Märkischen Bank in Elber¬ 
feld die Zweigstellen, das Akzeptkonto möglichst niedrig zu halten. Es war im 
Laufe des Jahres ständig gestiegen und zeigte Ende September 1905 insgesamt 
eine Höhe von 46,5 Millionen gegen 38,5 Millionen Mark im September 1904 
und 34,3 Millionen Mark Ende Dezember 1904. Dieser Betrag überstieg wesent¬ 
lich das Verhältnis, in welchem die Zentrale dieses Konto im Verhältnis zum 
Aktienkapital halten wollte, nämlich nur wenig über 50 6/o237, Nur ein geringer 
Teil war auf erhöhte Remboursziehungen der Kundschaft zurückzuführen, der 
weitaus größte Teil war dadurch bewirkt, daß die Kundschaft in immer größe¬ 
rem Maße für Kreditzwecke das Akzept der Bergbank in Anspruch nahm. Ob¬ 
wohl die Konkurrenz gerade auf diesem Gebiete großes Entgegenkommen zeigte, 
ersuchte Elberfeld die Filialen, ihr Akzeptkonto zu ermäßigen. Ferner empfahl 
die Zentrale bei neuen Trassierungen und Prolongationen in geeigneten Fällen die 
Tratten nicht volle drei Monate, sondern so auszustellen, daß dieselben vor Ende 
des Jahres verfallen und Erneuerungen erst im neuen Jahr vorgenommen werden 
müssen238. Es lag der Zentrale wenig daran, im Januar verfallende eigene Ak¬ 
zepte im Portefeuille zu haben, da sie den Gegenwert zum Jahresultimo je nach 
Jahr Depositen Elberfeld Depositen Saarbrücken 
1907 81 026 377,73 901 071,52 
1908 76 057 446,73 1 157 684,67 
1909 75 424 930,30 899 453,34 
Im Gegensatz zu Elberfeld stiegen die Depositen 1908 in Saarbrücken noch stark an 
(ASKB-BMB-E-1, Bilanzen der Bergisch Märkischen Bank in Elberfeld, Anlage 4 u. 6). 
■23- 1904 betrug das Aktienkapital der Bergbank 60 Millionen Mark, die Akzepte 34 
Millionen Mark, was einem Anteil am Kapital von 56 % entsprach. Im September 
war der Anteil auf 76 %> gestiegen, was Elberfeld zum Eingreifen veranlaßte (ASKB- 
BMB-E-1, Bilanzen von 1904/05, Anlage 4). 
238 ASKB-BMB-B-1, Bl. 183/84. 
66
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.