auf 75 M/t im Jahre 1907, die Preise für Halbzeug in derselben Zeit von 82,50
M/t auf 97,50 M/t, der Träger von 105 M/t auf 127 M/t und des Stabeisens
von 105 M/t auf 140 M/t. Infolge einer Stockung der Wirtschaftslage sanken die
Preise 1909 für Roheisen auf 47 M/t, für Halbzeug auf 87,50 M/t, für Träger
auf 112 M/t und für Stabeisen auf 90 M/t. In den Aufschwungjahren 1910 bis
1913 machte sich der Einfluß der Kartelle auf die Preisbewegung in immer stär¬
kerem Maße bermerkbar, so daß die Preise mit dem Wachsen der Nachfrage
nicht mehr wie in früheren Aufschwungszeiten in die Höhe schnellten. Bis 1913
stiegen die Preise für Roheisen auf 75 M/t, für Halbzeug auf 92,50 M/t, für Trä¬
ger auf 118 M/t und für Stabeisen auf 90 M/t. Auch in der Eisenindustrie ist wie
im Bergbau das Jahr 1909 ein Tiefstand, in dem die Saarindustrie infolge des
Preissturzes mit nur geringen oder gar keinen Gewinnen arbeiten mußte197.
1905 zählten die Städte St. Johann, Saarbrücken und Malstatt-Burbach etwa
91 000 Einwohner. Nach der Vereinigung der drei Saarstädte am 1. April 1909
betrug die Einwohnerzahl 99 822, die sich bis zum 31. März 1913 auf 109 277
erhöhte. Während die Summe der Gemeinde-Einkommenssteuer 1909 1 280 207
Mark betragen hatte, erhöhte sie sich bereits 1910 auf 2 235 293 Mark. Die
Gesamtsumme der Gemeindesteuern betrug 1909 2 542 912 Mark und 1912
4 466 009 Mark. Für das Jahr 1910 wurde ein Gesamteinkommen von 54 Mil¬
lionen Mark und 1912 von 65 Millionen Mark versteuert. Das Staatseinkommen¬
steuersoll betrug im Jahre 1906 932 034 Mark und im Jahre 1912 1 488 000 Mark,
was einer Steigerung um mehr als 60 °/o entspricht. Am 1. April 1913 gab es in
Saarbrücken 2378 Gewerbebetriebe198.
Das Wachstum der Bevölkerung, die Produktionssteigerungen in der Industrie
und der Zusammenschluß der drei Städte zur Großstadt Saarbrücken hatten zur
Folge, daß sich immer mehr Banken für dieses Gebiet interessierten, 1885 gab es
sechs Banken in Saarbrücken und St. Johann: Bankhaus B. Schlachter, Gebr.
Simon, Gebr. Röchling, Gebr. Haldy, Gebr. Kiessei und Lazard, Brach & Co.199.
Hinzu kam noch die Kreissparkasse in Saarbrücken. 1887 übernahm die Firma
G. F. Grohe-Henrich & Co. in Neustadt das Bankhaus B. Schlachter und 1898
eröffnete die Internationale Bank in Luxemburg eine Filiale in der Kaiserstraße 38.
1903 kam noch eine Spar- und Darlehnskasse GmbH nach St. Johann. 1909
wurde die Stadtsparkasse gegründet und 1911 eröffnete die Direction der Dis-
conto-Gesellschaft Berlin in der Bahnhofstraße 24 eine Zweigstelle. 1913 waren
folgende Banken200 selbständig oder mit einer Filiale in Saarbrücken vertreten:
Bergisch Märkische Bank
Burbacher Volksbank eGmbH
Direction der Disconto-Gesellschaft Berlin
Gersweiler Spar- und Darlehnskasse eGmbH in Gersweiler mit einer Zweig¬
stelle in Saarbrücken
107 Ebd. S. 49—53.
108 A. Ru ppersberg, Geschichte Saarbrücken, S. 272—274.
109 Wohnungsanzeiger 1885.
200 Adressbuch 1913.
58