Full text: Die Geschichte der Saarländischen Kreditbank Aktiengesellschaft

Lazard und Rebecca geborene Worms, Ludwig (Louis), heiratete Regina Levy27. 
Als Berufsbezeichnung nennen amtliche Stellen für Ludwig Lazard später „Eigen¬ 
tümer“, was auf ein gewisses Vermögen hinweist. Die Familien Hayem Worms 
und Samuel Lazard spielten auch eine bedeutende Rolle im Leben der Synagogen¬ 
gemeinde. So war vor der Einrichtung einer Synagoge im Jahre 1828 die An¬ 
dachtsstätte im Hause des Hayem Worms. 
Von den 51 in der Synagoge befindlichen Plätzen kauften sich die Herren 
Samuel und Ludwig Lazard die teuersten28. 
Am 2. Juni 1841 wurde Myrtil als ältester Sohn des Ehepaares Ludwig und Regina 
Lazard geboren. Zwei Jahre später, am 28. Dezember 1843, erblickte ihr zweiter 
Sohn Leopold das Licht der Welt29. Es ist nichts über ihre Ausbildung und 
Tätigkeit bis 1871 bekannt. Wahrscheinlich haben beide in den Betrieben ihrer 
Verwandtschaft die kaufmännischen Grundkenntnisse erlernt und Handel ge¬ 
trieben. Erst im Krieg von 1870/71 tauchen die Namen der beiden Brüder wieder 
auf. Myrtil hatte am Krieg als Vice-Feldwebel und Leopold als Unteroffizier 
teilgenommen30. 
b) Rudolf Brach aus Saarlouis 
Ein kurzes Wort wäre noch zu Rudolph Brach zu sagen, der ab 1874 als zeich¬ 
nungsberechtigter Komplementär an der Firma beteiligt war. Er wurde am 
5. September 1839 als Sohn des Blechschlägers Daniel Brach und dessen Ehefrau 
Walburga geborene Klein in Saarlouis geboren31 und war mit den etwa gleich¬ 
altrigen Brüdern Lazard befreundet. Einige Mitglieder der Familie Brach betrieben 
um die Mitte des 19. Jahrhunderts in Saarlouis, später in Saarbrücken, Handel mit 
Textilien32. 
2. Die Gründung des Bankhauses Lazard & Co. in St. Johann a. d. Saar 
a) Die Gründung der Bank als Offene Handelsgesellschaft im Jahre 1872 
Die Zahl der in Saarlouis ansässigen Juden verringerte sich ab 1840 ständig, 
Waren es in diesem Jahr noch 214, so sank die Zahl 1852 auf 204, 1858 
auf 195 und 1875 auf 18233. Viele Juden zogen in dieser Zeit nach St. Johann 
27 Standesamt Saarlouis, Reg. 80/1841 und 194/1843. 
28 Festschrift Synagogengemeinde Saarlouis, S. 18. Dies waren die Plätze 1—13, deren 
Preis mit 700—900 Franken taxiert war. 
29 Standesamt Saarlouis, Reg. 80/1841 und 194/1843. 
30 Verzeichnis der deutschen Soldaten, S. LX VII. 
31 Standesamt Saarlouis, Reg. 138/1839. 
32 Vgl. die Bekanntmachung des Handels-(Gesellschafts-)Registers Nr. 171 in der 
St. johanner Zeitung Nr. 216 vom 15. September 1871. 
33 Stadtarchiv Saarlouis, Unterlagen von Herrn Anton Delges. Vgl. auch A. Delges, 
Synagogengemeinden im Kreis Saarlouis, S. 323—326. 
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