Im Februar/Marz 1925 erreichte die Zahl der Angestellten mit 244 ohne Direk¬
toren und Oberbeamten ihren Höhepunkt. Von dieser Zeit an nahm die Bank
keine Neueinstellungen mehr vor. Am 1. Oktober 1925 betrug die Zahl der An¬
gestellten nur noch 200 und am 30. September 1926 nur noch 141. Dieser Abbau
konnte nur durchgeführt werden, da die Geschäftstätigkeit stark nachließ und zu¬
dem der Betrieb auf Maschinen umgestellt wurde. Bei der Entlassung wurde mit
größtmöglicher Schonung vorgegangen und soziale Momente wurden in jeder
Weise berücksichtigt. Die Filiale war stets bemüht, den ausscheidenden Angestell¬
ten eine neue Tätigkeit bei der Bankkundschaft zu vermitteln361. Auch die Lei¬
stung des einzelnen konnte erhöht werden362. Die Gehaltszahlungen der Filiale
verringerten sich jedoch in den Jahren 1925/26 nicht, sondern erhöhten sich von
1 856 418,77 frs. auf 2 601 500,65 frs. 1926. Die Gehaltsbezüge wurden von Sep¬
tember 1925 bis September 1926 viermal erhöht363. Die Gesamterhöhungen, die
als Teuerungszulagen infolge der Inflation ausgezahlt wurden, betrugen insgesamt
42% der Gehälter, wozu noch eine Berufsjahrerhöhung am 1. Januar 1926 von
5—6% trat. Wenn man mit dieser Erhöhung die Steigerung der Lebenshaltungs¬
kosten vergleicht, so ergibt sich bei einem Index von 447,5 für den Oktober 1925
und 652 für den September 1926364 eine Verschlechterung der Kaufkraft um
46%, die durch die Erhöhung der Bezüge vollkommen ausgeglichen wurde. Be¬
trachtet man die Berufsjahreserhöhung um 5 bis 6% als eine unabhängige Er¬
höhung, die in jedem Falle eingetreten wäre, so bleiben die Löhne lediglich um
4% hinter den Lebenshaltungskosten zurück.
An dieser Stelle ist es sinnvoll, die Gewinn- und Verlustrechnung der Deutschen
Bank Filiale Saarbrücken zu betrachten, da die beiden Inflationen von 1921 bis
1926 auch ein für diese Zeit eigenes Bild der Aufwands- und Ertragskonten zeich¬
neten. Auffallend ist der Verlust aus dem Zinsengeschäft 1921, der aber durch
die guten Gewinne aus dem Diskontgeschäft und den Provisionen aufgefangen
werden konnte. Durch die große Geldflüssigkeit konnte die Bank die fremden
Gelder nicht gewinnbringend anlegen. Um die Entwicklung des Reingewinnes er¬
kennen zu können, sollen die durch die Entwertung aufgeblähten Gewinnzahlen
in Franken umgerechnet werden.
361 ASKB-Bericht der Personalabteilung pro 1925, S. 4/5.
302 Leistungssteigerung des einzelnen
durchschnittliche Anzahl
der täglichen
Buchungsposten
Anzahl der
kaufmännischen
Angestellten
Anzahl pro Kopf der
entfallenden Buchungs¬
posten
Januar 1925
1 080
157
6,9
April 1925
1 220
144
8,5
Juni 1925
1 100
138
7,8
September 1925
940
134
7,-
November 1925
1 155
138
8,7
Januar 1926
1 074
131
8,2
Mai 1926
1 299
128
10,—
Juni 1926
1 234
130
9,5
September 1926
1 125
132
8,5
ASKB-Bericht der Personalabteilung pro 1925/26, S. 7 bzw. S. 15.
303 ASKB-Bericht der Personalabteilung pro 1926, S. 14.
304 Als Basisjahr wurde das Jahr 1913 angenommen.
99