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bringung der kommunalen Komplementärmittel sowie Mißverständnisse aufgrund unterschiedlicher
Sachkenntnis der zuständigen Verwaltungsangehörigen.
sehr .. kaum nicht
störend störend störend störend
PROBLEME: ! ! ! i
sprachlich
Kultur / Mentalität
techn./administrativ
politisch
Quelle: Eigene Erhebung
Entwurf + Darstelluna: Christian SCHULZ (1997)
Abb. 33: Störende Faktoren in der unmittelbaren Zusammenarbeit
Diese insgesamt sehr positive Bewertung der praktischen Kooperationserfahrungen kommen auch in
den nachstehenden Äußerungen zum Ausdruck (s. Abb. 34). So sah die Mehrzahl der befragten Akteu¬
re80 die Zusammenarbeit mit den Kommunen des Nachbarlandes als nicht schwieriger als mit den
Kommunen des eigenen Landes an, manche empfanden sie gar als leichter. Etwa ein Drittel der Antwor¬
tenden sehen den Abstimmungsprozeß als mühsamer an, bestätigen jedoch eine erfolgversprechende
Entschlossenheit der Beteiligten und gegenseitiges Vertrauen. Nur sehr wenige Personen hatten den Ein¬
druck, daß ihre Arbeit sehr mühsam und ernüchternd sei.
Ein Hemmfaktor, der eher auf der politischen Ebene anzusiedeln ist und eine vergleichsweise unter¬
geordnete Rolle spielt, ist die Frage der strategischen Entscheidung für oder gegen zur Diskussion ste¬
hende grenzüberschreitende Vorhaben. So hängt die Aussicht auf Realisierung der konzipierten Projekte
immer auch davon ab, welchen konkreten Nutzen die lokalen Entscheidungsträger sich davon verspre¬
chen. Für kommunale Mandatsträger ist dabei verständlicherweise nicht nur die sachliche Notwendig¬
keit der Kooperation, sondern auch ihre politische Wirkung von Belang. Die Einweihung einer gemein¬
sam errichteten Brücke oder einer gemeinsam zu betreibenden Kläranlage hat in der öffentlichen Wahr¬
nehmung zweifelsohne einen höheren Stellenwert (und damit einen größeren politischen Nutzen für die
Initiatoren) als etwa die Vergabe eines Gutachtens im Rahmen der grenzüberschreitenden Landschafts-
80 Bei der Beantwortung dieser Frage waren Mehrfachnennungen möglich, weshalb die Summe der
Nennungen die Anzahl der befragten Personen übersteigt. Die Angabe zweier oder mehrerer
Einschätzungen ermöglichte eine differenziertere, z.T. gegensätzliche Bewertung unterschiedlicher
Kooperationsbereiche, die sich in der Graphik niederschlägt - jedoch ohne Angabe eines sachspezifischen
Bezugs.