Full text: Interkommunale Zusammenarbeit im Saar-Lor-Lux-Raum

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in Sarreguemines angebunden. Die geplante Kläranlage Brebach wird die Abwässer der Gemeinden 
Spicheren und Alsting aufnehmen. Auch im ländlichen Raum, so z.B. zwischen der Gemeinde Rehlin¬ 
gen-Siersburg und der Gemeinde Schwerdorff finden derzeit Verhandlungen über den Bau einer gemein¬ 
samen Kläranlage für die Ortslagen Fürweiler und Schwerdorff statt (Silvanus 1997, frdl. mdl. Mitt.). 
Diese Form der Kooperation basiert auf projeklbezogenen, langfristigen Verträgen, die zwischen den 
betroffenen Gemeinden, dem Abwasserverband Saar (AVS) sowie den zuständigen französischen Stel¬ 
len (i.d.R. die Distrikte) abgeschlossen wurden (Républicain Lorrain v. 8.7.1995, 20.2.1996, 8.7.1996; 
Saarbrücker Zeitung v. 17.7.1996). 
7.4.5 Sonstige Aktivitäten 
Weitere grenzüberschreitende Aktivitäten im Untersuchungsraum können hier nur schlaglichtarüg 
aufgeführt werden, ohne jedoch einen Anspruch auf Vollständigkeit zu erheben. 
Besonders ausgeprägt ist die Zusammenarbeit im schulischen und vorschulischen Bereich. Vom 
spielerischen Lernen der Sprache der Nachbarn, beispielsweise in den Kindergartenprojekten in Klein¬ 
blittersdorf und Rehlingen-Siersburg, über Begegnungen der Grundschulen (z.B. gemeinsame 
Schullandheimaufenthalte) bis hin zu Partnerschaften zwischen Gymnasien und Sekundarschulen reicht 
die Bandbreite der Kooperation im Bildungsbereich. Aber auch in der kommunalen Erwachsenenbil¬ 
dung, beispielsweise bei der Volkshochschule des Stadtverbandes Saarbrücken und gleichartigen Insti¬ 
tutionen in Moselle-Est, nimmt die grenzüberschreitende Zusammenarbeit einen immer breiteren Raum 
ein (SVS 1997:22). 
Die Förderung des Fremdenverkehrs, und hier insbesondere der auf das industrielle Erbe des Grenz¬ 
raums ausgerichtete Tourismus, wird mehr und mehr Gegenstand gemeinsamer Strategien, so z.B. im 
Rahmen der engen Kooperation zwischen dem Musée du bassin houiller lorrain (Carreau Wendel) in 
Petite-Rosselle und dem Weltkulturerbe Völklinger Hütte oder im Falle des Museums für Fayencerie- 
technik in Sarreguemines, das stark mit den Nachbarkommunen zusammenarbeitet (Républicain Lorrain 
v. 8.12.1994; DELUZE 1996; LUDWIG 1996). Darüber hinaus sind vielfältigste Aktivitäten auf dem 
kulturellen Sektor (Theater, Musik, Feste, Kino etc.) zu beobachten, verstärkt auch Kooperationen auf 
dem Sektor der Sozialarbeit (z.B. Beteiligung französischer Stellen an der Drogenhilfe der Stadt Saar¬ 
brücken, die auch von abhängigen Lothringerinnen und Lothringern in Anspruch genommen wird).
	        
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