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Dialektik und Leben
heteronom an das Leben herangebracht, so daß wir ihn im ganzen
oder in seinen Einzelstufen und ihrer Verteilung untereinander mit
unmutiger Mißbilligung als ein künstlich zurechtgemachtes Beur¬
teilungsprinzip ablehnen könnten. Von der Dialektik sprechen, das
heißt mehr, als sie nur mit der kalten Gebärde begrifflicher Wissen¬
schaftlichkeit ins Auge fassen: das heißt, den autonomen Kampf des
Lebens wagen; das heißt, sich in das Leben selber versenken; das
heißt, dem Schicksal des Menschen ins Antlitz schauen und das
eigene Schicksal ergreifen und zu verstehen suchen.