Full text: Die Baukunst der Renaissance in Italien

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über dem reichen Fries und Gesims die Giebel in Gestalt von Voluten 
mit Figuren und anderem Schmuck; innerhalb der Pfosten, als Stützen 
der eingesetzten je zwei Bogen die berühmten marmornen Kandelaber. 
(Die frei und ziemlich weit vortretenden Säulen neben dem Haupt¬ 
portal der Certosa, neben demjenigen von S. Maria delle Grazie zu 
Mailand usw. sind eine oberitalische Tradition des Mittelalters, § 37.) 
Uber der Oberschwelle der Tür folgte die altgewohnte Lunette, wie 
sie sich aus dem Entlastungsbogen schon seit Römerzeiten entwickelt 
hatte, ausgefüllt durch Skulptur oder Malerei; bereits nicht immer ein 
volles Halbrund, sondern gedrückt, mit Palmetten an den Enden und 
über der Mitte. 
Und indem man dem gotischen Spitzgiebel eilig den Abschied gab, 
trat an Kirchen und andern geistlichen Gebäuden des 15. Jahrhunderts 
Fig. 11 Pal. Bartolini zu Florenz 
auch schon der niedrige antike Giebel an die Stelle der Lünette. (Als 
frühster Türgiebel der Renaissance gilt derjenige im Noviziat von 
S. Croce in Florenz; Vasari III, p. 279, v. di Michelosgo; - Flachgiebel 
über Fenstern oder Fassadennischen z. B. an der Fassade des Domes 
von Pienza.)
	        
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