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werden. Archiv. stör. XVI, I, p. 621, - dessen Appendice IX, />.615 (mit
den Annali decemvirali); - Mariotti, lettere pittor.perugine, p. 171.
Ganze fürstliche Büfetts, wo die Gefäße von Silber und von Gold so¬
gar je zu einem Dutzend vorhanden waren, mögen zwar nur als stets zur
Ausmünzung bereit liegender Schatz gegolten, dennoch aber edle Kunst¬
formen gehabt haben.
Wie für den Norden die Inventare bei De Laborde, les ducs de Bour-
gogne, so ist z. B. für Mailand das Inventar des Schatzes zu bemerken,
welcher 1389 der Valentine Visconti als Braut des Herzogs von Or¬
leans nach Frankreich mitgegeben wurde, bei Corio, stör, di Mil., fol.
266; es sind Tischaufsätze, Becken, Konfektschalen, Tischleuchter, Be¬
stecke, letztere zu vielen Dutzenden, bis auf den silbernen Nachtlicht¬
halter, das meiste mit Email, zusammen an Silber 1667 Mark.
Das Geschirr des 1476 ermordeten Galeazzo Maria Sforza (.Diarium
Parmense, bei Murat. XXII, Col. 3 5 9), welches veräußert wurde, um
die Feldhauptleute zu bezahlen, enthielt u. a. ein ganz goldenes Ser¬
vice, wovon jedes Stück zwölffach vorhanden war. - Lodovico Moro
besaß dann doch wieder eine Sammlung kostbarer Gefäße, die er 1489
bei einem fürstlichen Empfang feierlich vorwies, Gaye, carteggio I,p. 411.
- Moros Medaillen vgl. Malipiero, Archiv, stör. VII, I,p. 347.
Das Büfett des Borso von Ferrara nur erwähnt Diario ferrar. bei Mu¬
rat. XXIV, Col. 216.
Bei festlichen Anlässen stellte man etwa zwei improvisierte Statuen
wilder Männer als Hüter neben das Büfett; Phil. Beroaldi orationes, nup-
tiae Bentivolorum.
Für das zum Anblick aufgestellte Büfett verlangt Joviatt. Pontan., de
splendore, Abwechselung der einzelnen Stücke, an Stoff und Form, auch
wenn sie, z. B. Trinkgeschirre, einem und demselben Gebrauche dien¬
ten : aliae atque aliae formae, calices, item crateres, gutti, paterae, carchesia,
scyphi etc.
Außer den Büfetts (ornamenti da camera) hielten die Fürsten für ihren
Palastgottesdienst ornamenti della capella, Leuchter, Kelche, Patenen usw.
Den größten Luxus legte 1473 Kardinal Pietro Riario an den Tag,
als er die Lionora von Aragon auf ihrer Durchreise als Braut des Her¬
zogs von Ferrara in seinem Palaste zu Rom auf Piazza SS. Apostoli
beherbergte; die vier Leuchter der Capella, nebst zwei Engelfiguren
von Gold, der Betstuhl mit Löwenfüßen ganz von Silber und vergol¬
det; ein vollständiges Kamingerät ganz von Silber; ein silberner Nacht¬
stuhl mit goldenem Gefäß darin usw. Im Speisesaal ein großes Büfett
von zwölf Stufen, voll goldener und silberner Gefäße mit Edelsteinen;
außerdem das Tafelgeschirr lauter Silber und nach jeder Speise gewech¬
selt.
Als Sammler von Edelsteinen werden besonders Alfons der Große
von Neapel und Paul II. genannt; Jovian. Pontan. de splendore; - Infes-
sura*7/>. Eccard, scriptores II, Col. 1894; 1945.