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rentino begann seine Laufbahn mit dergleichen; Vasari IX, p. 68 s.,
v. di Rosso. - Der größte aber in diesem Fache muß Jacopo Pontormo,
und zwar von früh an gewesen sein; Vasari XI, p. 31, 33, 41, 43, v. di
Pontormo. Sein Ruhm stellte sich schon 1514 fest, als Leo X. nach Flo¬
renz kam und dessen ganzer Anhang lauter mediceische Wappen in
pietre, in marmi, in tele ed in fresco machen ließ ; Pontormos Einfassung
eines dieser Wappen an der Annunziata bestehend aus Tugenden,
Kinderfiguren usw. entlockte selbst dem Michelangelo einen Ausruf des
Entzückens ; - andere Wappen von ihm im Kastell, an Casa Lanfredini,
in Casa Spina in Florenz; alles wohl längst nicht mehr vorhanden,
aber ohne Zweifel nachklingend in allen bessern Wappenmalereien des
16. Jahrhunderts; vielleicht schon in dem ebenfalls untergegangenen
Wappen Pauls III. von Francesco Salviati an einem Palast in Rom,
»mit einigen großen und nackten Figuren, welche den größten Beifall
fanden«, Vasari XII, p. 55,^. di Salviati.
Von den Wappen, welche die Regierungen in allen Ortschaften ihres
Gebiets malen ließen (Milanesi II,/. 397, zum Jahr 1482), und vollends
von den fürstlichen Wappen und Devisen, mit welchen Gastwirte ihre
Lokale schmückten (Lomazzo,/. 349, mit komischer Entrüstung gegen
solchen Mißbrauch), ist hier nicht nötig zu reden. - Auch von Wappen,
welche neugewählte Beamte in den betreffenden Gebäuden malen oder
meißeln ließen (Pal. de’ Tribunali zu Pistoja, Pal. del Podestà zu Flo¬
renz), ist keine in künstlerischer Beziehung nennenswerte Reihe vor¬
handen.
VII. Kapitel
MALEREI UND STUKKIERUNG DES INNERN
§ 169
Friese und Wanddekorationen
Von der dekorierenden Malerei des Innern sind zunächst zu erwähnen
die Friese flachgedeckter Säle und Zimmer, welche als Mittelglied zwischen
der kassettierten und bemalten Decke und den mit Teppichen behange-
nen oder sonst verzierten Wänden meist vollfarbig ausgeführt wurden.
Ob aus dem 15. Jahrhundert und aus der besten Zeit des folgenden
etwas Wichtiges von dieser Art erhalten ist ? - Der Fries konnte fort¬
laufend oder mit Unterbrechung durch wirkliche oder gemalte Trag¬
figuren gemalt sein; sein Inhalt genreartig, mythologisch, oder histo¬
risch; zur Zeit des Barockstiles besonders Schlachten u. a. Szenen aus
der römischen Geschichte; seltener Landschaften und Ansichten von
Gebäuden. (Letzteres in der obersten Halle der vatikanischen Loggien.)