Full text: Die Baukunst der Renaissance in Italien

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Die von Nikolaus V. 1451 schön umgebaute Piazza von Fabriano, 
Vitae Papar., bei Murat. III, II, Col. 929. - Die Piazza von Pienza. 
Die Piazza von Parma, wo in bürgerlichen Unruhen derjenige als 
Sieger galt, welcher sie innehatte, wird deshalb 1478 von dem mailän¬ 
dischen Gouverneur von neuem mit Mauern, Toren und Wachen ver¬ 
sehen. Diarium Parmense, bei Murat. XXII, Col. 282, 296. 
In Siena wollte man 1508 die halbrunde Piazza mit einer ringsum 
laufenden Halle versehen, Gaye II, p. 482. Milanesi III, p. 307. 
Unter den Bauten des Lodovico Moro wird die bella et ornata pia^a 
zu Vigevano gerühmt, Cagnola, archiv. stör. III, p. 188. 
§ ID 
Neue Städte und Quartiere 
Neue Anlagen von Städten kamen zwar selten vor, beschäftigten aber 
doch als Gedankenbilder die berühmtesten Theoretiker. 
Alberti, bes. de re aedificatoria, L. IV., c. 5 ss. L. VIII, c. 6 ss.;- Fran¬ 
cesco di Giorgio, im Auszug bei Deila Valle, lettere sanesi III, p. 112. - 
Das sehr gesteigerte Phantasiebild einer Stadt: Fresken des Benozzo 
im Campo Santo zu Pisa, Turmbau zu Babel. 
In den vielen Aufzeichnungen über den Umbau von Corsignano zur 
Stadt Pienza durch Pius II. (§ 8, 91) werden zwar die einzelnen Haupt¬ 
gebäude genannt, doch bleibt die Anlage der Stadt als solcher ohne 
Anschauung unklar. Der Neubau von Ostia durch Kardinal Estoute- 
ville unter Sixtus IV., »mit neuen Straßen und Häusern zu Zier und 
Nutzen«, vitae Papar., I. c. Col. 1064. 
In den sehr bedeutenden neuen Quartieren von Ferrara (§ 112), wel¬ 
che unter Herzog Ercole I. (f 1505) entstanden, herrscht der gerad¬ 
linige Bau, womöglich mit Schneidungen in rechten Winkeln. Zum 
Jahre 1497 wird angemerkt, daß die Bauten hinter dem Anwachsen 
der Bevölkerung zurückblieben, daß keine Häuser mehr zu vermieten 
waren. 
Die bedeutendste Gesamtanlage von künstlerischem Wertim 16. Jahr¬ 
hundert war die Feste Castro, welche der Sohn Pauls III., Pierluigi Far¬ 
nese, durch Ant. Sangallo d. j. (f 1546) ausführen ließ. Bei der De¬ 
molition des Ortes 1649 ging zwar alles zugrunde, allein die Zeich¬ 
nungen des Meisters sind noch in Florenz vorhanden. Deren Verzeich¬ 
nis: Vasari X, p. 55 s., v. di Sangallo, commentario; eine herzogliche Be¬ 
hausung (osteria), Wohnungen und Paläste für Gefolge und Haupt¬ 
leute, wie es scheint, meist mit Hallen; eine Kirche mit Kloster; ein 
Münzgebäude usw. - Ob von damaligen Festungen irgendwo die ganze 
Anlage kenntlich erhalten? - Palma nuova ist erst von 1593. 
Von dem gewaltigen Plan Nikolaus’ V., welcher in Rom den gan¬ 
zen Borgo von der Engelsbrücke an samt S. Peter und dem Vatikan 
völlig neu bauen wollte, ist nur eine gleichzeitige Beschreibung erhal¬
	        
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