Full text: Der Mensch und die Welt

Die Stufen des Geistigen 
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als Lenkerin der Leibesbewegungen, laufen in ihren Tätig¬ 
keiten einander „parallel“ und laufen auch „parallel“ zu 
meinem bewußten Erleben — so daß es für uns also zu¬ 
nächst sogar drei „Parallelen“ gibt. Alsdann werden 
metaphysisch aus den drei Parallelen zwei, indem Seelen¬ 
tätigkeit und Yitaltätigkeit zusammenfallen, und indem 
diese gemeinsame metaphysische Grundlage von Seele und 
Leibeskraft mit Rücksicht auf gewisse ihrer Seiten, freilich 
nicht vollständig, um sich selbst weiß in Form meines 
Wissens, meines Erlebens. 
„Nicht vollständig“, sagten wir soeben, wisse jene wirk¬ 
liche letzte Grundlage in Form meines Wissens um sich 
selbst. Das wird später noch wichtig werden, und hier 
sagen wir nur dieses: Ich erlebe immer nur im Sinne eines 
bewußten Habens oder Besitzens, aber nicht im Sinne 
eines „Tuns“. Zumal wenn ich eine Willenshandlung aus¬ 
führen, z. B. etwas ergreifen, will, so „tue“ ich eigentlich 
gar nichts. Ich will — und es geschieht; nämlich mein 
Arm bewegt sich. Weiß ich doch als natürlicher Mensch 
gar nichts von den unbedingt notwendigen Voraus¬ 
setzungen meiner Armbewegung, von Nervenerregung und 
Muskelkontraktion. Und diese „will“ ich ja auch gar nicht, 
ich „will“ — das Buch da ergreifen. Ja, auch als Natur¬ 
forscher weiß ich wohl einiges über Nervenerregung und 
alles möglich andere, aber, wie man das macht, den Nerv 
zu erregen, das weiß ich auch als Naturforscher nicht; und 
auch als Physiologe „will“ ich nur das Buch ergreifen und 
nicht meine Nerven reizen! 
Meine Seele, beziehungsweise ihre und meiner Leibes¬ 
kraft gemeinsame wirkliche Grundlage, die „weiß“, wie 
man das macht: einen Nerven erregen; und die „tut“ 
dann in jedem Falle das Nötige. 
Und wenn ich über etwas „nachdenke“, wenn ich „mich 
besinnen“ will, ist es ebenso, nur daß diesmal keine Leibes¬ 
bewegungen, sondern nur Innerseelisches in Frage steht: 
Ich „tue“ gar nichts beim sogenannten Nachdenken, 
meine Seele „tut“ und stellt mir die Ergebnisse ihres Tuns 
in bewußter Form vor.
	        
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