Röchling: Grundsätzliches zur Industrieverlagerung. Deutsche Tech¬
nik. Berlin. 3 (1935), S. 423/26.
Erörterung der wichtigsten Aufgaben: Stromerzeugung auf Stein- und Braun-
kohJengrundlage, planmäßiger Ausbau der industriellen Ferngasversorgung,
Durchführung der eigenen Ferngasversorgung und der Eigenheimsiedlung.
Die Burbacher Hütte zur Ferngasversorgung. Saarbrücker Ztg. 21.2.1934.
Durch den Baiu von vierzig neuen Koppers-Koksöfen nach dem Kreisetrom-
verfahren für Verbundheizung ist die Burbacher Hütte Ende 1934 in der
Lage, anstatt wie bisher 12 ¡in Zukunft 30 Prozent ihrer gesamten Koksgas¬
erzeugung an auswärtige Verbraucher abzugeben. Für 1935 ist die Ver¬
legung einer Hochdruckleitung nach dem Blechwalzwerk Hostenbach vor¬
gesehen. Im Jahre 1935 sollen noch weitere 60 Koksöfen umgebaut werden,
so daß sich die Gasabgabemöglichkeit steigert.
Das Ferngasproblem der Pfalz. Saar- und Blieszeitung. 19.2. 1934.
Den Städten soll das Gas zu einem Preis, der bis auf 2,8 Pfg., je nach der
Zahl der abgenommenen Kubikmeter heruntergeht, abgegeben werden. Das
Stadt. Gaswerk Mannheim zum Beispiel gibt für 1932/33 die reinen Selbst¬
kosten für 1 cbm Nutzgas ohne Zinsen, Schuldentilgung und Abschreibung
mit 5,8 Pfg. an, mit Zinsen, usw. zu 10,40 Pfg.
Die Ferngasleitungen von der Saar durch die Pfalz. Saarbr. Ztg. 6.2.1935.
Die Widerstände gegen die Ferngasversorgung haben sich bis in die letzte
Zeit hinein bemerkbar gemacht.
Der Bau der pfälzischen Saar-Ferngas-Anlage.. Saarbrücker Ztg. 26.4. 1935.
Die ersten Bauaxbeiten an der pfälzischen Saar-Ferngas-Anlage im Banne
von Oggersheim für die nach Speyer führende Stichleitung begonnen, des¬
gleichen an der Stichleitung zwischen Neustadt und Landau. Wöchentlich
werden durchschnittlich 1,5 km Leitungsstrecke vollendet.
Vier Stichleitungen von 78 km Streckenlänge. Leitung zwischen Landau und
Neustadt 18 km. 300 Arbeiter werden durchschnittlich beschäftigt.
Hardt: Der Ausbau des Saar-Ferngas-Netzes. NSZ-Rheinfront. 20. 5. 1935.
Im Jahre 1933 stellte der Bergbau nur 13 % der saarländischen Kokserzeu¬
gung, während 87% auf die Hütten entfielen. Die Saarhütten sind somit
auch .die eigentlichen Träger der Saar-Ferngas-Versorgung, während der
Nutzen für den Saarbergbau mehr oder weniger nur ein indirekter sein kann.
Dieser Nutzen für den Saarbergbau besteht darin, daß mit der zunehmenden
Aufgehung der Kokereiüberschußgase durch Ferngasversand, die bisher zum
größten Teil zur Kesselfeuerung verwendeten Gase einen Brennstoffersatz
fordern, für den die schwer absetzbaren, minderwertigen Saarkohlensorten,
die keine großen Transportkosten vertragen, nutzbar gemacht werden können.
Man ¡hofft .auf diese Weise 200 000 Tonnen Kohlen abzusetzen . . . Durch den
möglichen Bau einer neuen fiskalischen Zentralkokerei wird der Saarberg¬
bau in die Lage versetzt, auch direkt mit einem maßgeblichen Anteil an
der Gasfernversorgung zu partizipieren.
Winkler, L. : Das Ferngasproblem des Saarlandes. Saar-Sonderaus¬
gabe der Zeitschrift des Rhein-Mainischen Industrie- u. Handelstages.
Auszugsweise: Saarbrücker Zeitung. 26.3.1935.
Es ist klar, so führt Winkler aus, daß eine Umstellung in so erheblichen
Ausmaßen, wie es diese Neuorganisation der Gasfernversorgung der Rhein¬
pfalz darstellt, nicht ohne Hindernisse zu erreichen gewesen ist. Insbesondere
' ist es schwer gefallen, die bisher selbständigen örtlichen Gaswerke zu einer
Stillegung ihrer Betriebe zu veranlassen.
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