Eine grössere Bedeutung als Verkehrsweg gewann die
Saar erst, als sie in ihrem mittleren Laufe kanalisiert
und durch den Saar-Kohlen-Kanal mit dem elsass-lothringi-
sehen und französischen Kanalnetz in Verbindung gebracht
worden war. Der БаагтКоЫen-Kanal, der von Saargemünd bis
zum Rhein-Marne-Kanal führt, in den or bei dem lothringi¬
schen Dorfe Gondersingen einmündet, wurde 1866 eröffnet
und diente hauptsächlich dazu, den Saarbrückener Kohlen-
und Eisenbezirk durch eine Wasserstrasse und mit dem Elsasr
und Süddeutschland sowie mit Frankreich bis zur West-,
Kord- und Südküste zu verbinden. Während der Kanal der
Saargemünder keramischen Industrie bedeutende Vorteile in.
Bezug französischer und englischer Rohstoffe brachte, hattf
er für die 'Villeroy & Boch’sehen Fabriken nur insofern Be¬
deutung, als französische Flintsteine auf ihm bezogen
werden konnten. Immerhin bemühte sich die Firma sehr um
das Zustandekommen des Unternehmens und übernahm im Jahre
1847 eine Anzahl Aktien der Societe-t de canalisation de
la Sarre.
Dass unter diesen primitiven Transportverhältnissen,
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die ebenso kostspielig wie umständlich und unzuverlässig
waren, die Entwicklung der beiden Saarfabriken der Firma
nur langsam vorangehen konnte, ist verständlich. Erst als
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auch das Saargebiet durch Ei Seilbahnen dem deutschen Markte
und den wichtigeren Verkehrsstrassen angoschlossen war,
setzte eine mehr sprunghafte, ungeahnte Entwicklung der
beiden Fabriken Mettlach und Wallerfangen ein, die sich
in oiner gewaltigen Ausdehnung des Absatzgebietes, des
Kundenkreises und der Produktion äusserte. Unter den in
Betracht kommenden Bahnen war die im Jahre 1849 eröffnete
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