zu Beginn der siebziger Jahre die erstmalige Aufnahme des fc*
Stiftmosaiks, in den neunziger Jahren die nachmals so hoch go-f
schlitzte Delftmalerei, die Wedgwood * sehe pate-sur-pato=LIasse,
sowie schliesslich um 1900 die Einführung der sogenannten Gra-
nitmasse, mit der die Pirna unter den keramischen Erzeugnissen
' ;
die höchste Stufe der Festigkeit und Widerstandsfähigkeit er¬
reichte. Dabei ist zu berücksichtigen, dass die angeführten
Fortschritte ebensowohl technischen wie künstlerischen Charak¬
ters sind. Einzelne unter ihnen, wie: Chronolith, Stiftmosaik
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und pate-sur-pate bedeuten sogar kunstgewerbliche Leistungen
ersten Ranges.
Die angedeutete Rationalisierung des Betriebes unter
Edmund von Boch wurde erzielt durch Elektrisierung des Betrie¬
bes, durch Einführung der Purbringer Muffeln und des in seiner
technisch-ökonomischen Bedeutung früher schon gokonnfceiclmeten
Kanalofens.
Schnell schritt die Steingutfabrik unter Edmund to n Boch
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ihrer'Höhe entgegen. Ehrenvolle Aufträge wurden ihr von allen
Seiten zuteil, so u. a. V/aschgeschirre für den Prinzregenten
Ludwig II. von Bayern, für S. M. Kaiser Friedrich III. und
S. LI. Kaiser Wilhelm II.
Volle vierzig Jahre, von 1868-1908, stand Edmund von
Boch in pünktlichster Pflichterfüllung und unermüdlich tätig
an der Spitze clor Mettlacher Steingutfabrik, die ihm ein gutes
Stück ihrer gegenwärtigen' Grösse verdankt. Und doch fand er
neben seiner aufreibenden Tätigkeit noch Zeit, sich öffentliche! \
Interessen zu widmen. Endo der achtziger Jahre schon wurde er
zürn Ehrenbürgormeister der Gemeinde Uottlacli gewählt und trug jj
dieses arbeits- und ,entsagungyreiche Amt bis in die gegenwärti¬
ge schwere Zeit des Krieges, die ihm neue, schwere Aufgaben
aufbürdete. Ausser * verschiedenen Ehrenämtern war Edmund von
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