B, Dio "Kaisorlicho und Königliche Faieiice-kanufaktur"
zu Soptfontaine 3 bei Luxemburg.
Die ProduktionsBedingungen zu Deutsch-Oth waren, wie
wir sahen, zu ungünstigo, als dass das aufstrebende junge Untcr-
nehiiien der Gebrüder Doch sich dort wunschgomüss hatte entfalten
können. Zumal das verfügbare Wasser war unzulänglich, und die
Erde, weil zu eisenhaltig und zu kalkarm, schwer verwendbar.
So beschlossen die drei Brüder Lütte der sechziger Jahre des
18. Jahrhunderts, 32 und 30 Jahre alt, nachdem der jüngere von
ihnen, Peter Josef Doch, gelegentlich einer Reise nach Luxem¬
burg vom kagistrat der Stadt zur Ucbcrsiodelung dorthin einge¬
laden worden war, mit Rücksicht auf die vorhandenen ausseror¬
dentlich günstigen Produktionsbedingungen in unmittelbarer Kühe
und auf dem Gebiet der Stadt Luxemburg eine zweite Faience-
kanufaktur zu begründen, die in der Polgezoit zu grosser Bedeu¬
tung gelangte und auch heute noch zu den ersten und grössten
industriellen Unternehmungen Luxemburgs zahlt. Am 25. Juni 1765
richtete Johann Franz Boch, der rechteigentlich entschlussfü-
higste und mit Unternehmerinitiative ausgostattete der drei
Bruder, an den Herzog Karl von Lothringen, Gouverneur der Nie¬
derlande und Stellvertreter der Kaiserlich-Königlichen Oester¬
re ichischen Regierung das Gesuch um Genehmigung des in Frage
stehenden Unternehmens. Am 8. November 1766 wird ihm darauf im
llanon der Kaiserin karia Theresia, "Reine Apostoliquo11 etc.
die Ermächtigung ortoilt, unter folgenden Bedingungen in der
Umgebung der Stadt Luxemburg eine Faionce-Pabrik unter der Fir¬
ma. Jean Francois Boch et Pròres zu errichten;
1. Freie Einfuhr der Rohstoffe, die nicht im Lande zu ln ben
sind, auf Grund in .jedem Einzelfallo voraufgegangener Ermach-
.tigung seitens der Behörden ihror.kajestät in Luxemburg.
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