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lange nach der Gründung in Luxemburg von Audun nach Septfontaine
befördert und von dort verschickt wurde. Daneben aber sind doch
auch offenbar bessere Arbeiten geliefert worden, die immerhin
schon die reichere technische Erfahrung der Luxemburger Fabrika¬
tion erkennen lassen. Das zeigt der im Mettlacher Museum befind¬
liche, nachweislich aus Audun-le-Tige stammende Kerzenhalter,
der einen harten Sch grau-weissen Scherben, eine sehr feine,
koloristische
hochglänzende Glasur und eine recht gute pelyohrcmc Behandlung
rf)
in grün, schwarz und manganviolet aufweist/
Bis zum Jahre 1792, dem Zeitpunkte der Teilung des ge¬
meinsamen Vermögens der drei Gebrüder Boch, blieb die Manufak¬
tur zu Audun gemeinsames Eigentum der Unternehmen. Bei der Tei¬
lung fiel sie dem jüngeren der Brüder, Pierre Joseph,in einer
schweren Zeit zu, der sie unverdrossen mit der ihm eigenen Zä¬
higkeit und Beständigkeit weiter entwickelte. Nach dessen im
¿'als Erbe
Jahre 1818 erfolgten Tode fiel die FabrTlOan seine Tochter
Marie-Catherine, die Gattin von Jean Antoine de Nothomb, einem
höheren Offizier in österreichischen Diensten, der auch die
Faiencerie zu Longwy erwarb, hinter der Audun im Laufe der Zeit
mehr und mehr zurücktreten musste. Durch Erbschaft gelangte sie
mit Longwy zusammen in den Besitz des Baron d'IIuart zu Longwy,
dessen Söhne sie gegen 1860 an einen gewissen Stelz übertrugen,
der sie 1862 an Wies, Speck und Andre weiterverkaufte. Jeder
Weiterverkauf aber bedeutete den fortschreitenden Verfall des
unrettbar verlorenen Unternehmens, das zumal in neuerer Zeit
infolge ungünstiger Transportwege, kostspieliger Kohlenzufuhr
und anderer Nachteile den Wettbewerb günstiger gelegener Unter¬
nehmungen nicht mehr aushalten konnte, 1864 traten die erwähn¬
ten Besitzer die Fabrik in einem Zustande fast völliger Zerrüt¬
tung an Nicolas Liez ab, der sich, freilich vergebens, um ihre
Hebung sehr bemühte, bis sie schliesslich, am 24. Juli 1867,
ihren Betrieb endgültig einstellte.