fortschreitender technischer Behandlung auch zu Ballustrec-
konsolen, ja sogar zu tragenden Säulen und anderen konstruk¬
tiven Baugliedern verwandt. Ihre grossen Vorzüge vor dem
natürlichen Stein: die unbedingte Wetterfestigkeit, die
zur völligen Gleichheit gesteigerte äussere Aehnli"chke i t^
owie der infolge mechanischer Reproduktion nach einer
einmal vorhandenen i'orm um die Hälfte bis zu zwei Dritteln
verminderte Preis verschafften der Terrakotta in kurzer
Zeit eine ungeahnte Verbreitung und Beliebtheit und machten
sie zu einein der wichtigsten Produktionszweige der Firma.
Mit fortschreitender Hygiene wulrde eine weiteres
neues Material dem Baugewerbe zugeführt: die Boden- und
schliesslich die Wandplatte. Bis um die Mitte des Jahrhun¬
derts war es die iiàlienische Industrie gewesen, welche in
alter Tradition kunstvoll gearbeitete, gemusterte Steinbö¬
den, soweit sie in Kirchen und öffentlichen Gebäuden ver¬
langt wurden, herstellte. Italienische Arbeiter führten
allenthalben die bekannten Terrazza-Mosaikarbeiten aus,
bis, wiederum durch die Firma, in den heute einen hervor¬
ragenden Welthandelsartikel darstellenden Mosaikplatten,
die als Mettlacher Platten gemeinhin bekannt sind, ein Er¬
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satz erfunden wurde. Vom 1. Februar 1846 ab wurden die ers¬
ten Mosaikplatton, zunächst in kleineren, später in grösse¬
ren Dimensionen, in der Septfontainer Fabrik der Firma auf
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nassem lege vorläufig hergestellt. Im September 1R49 wurde
das nasse Herstellungsverfahren durch das trockene ersetzt,
was naturgemäss eine bedeutende Zeitersparnis in der Fabri-
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kation mit sich brachte. Im Jahre 1852 wurden auch in Mett-
‘lach die ersten Versuche mit der Plattenfabrikation ge-
macht, bei der man sich einer von Männern bewegten Handpres¬
se bediente. 1853 bestimmte man besondere Fabrikräumlich-
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