Full text: Unter den Brücken der Metaphysik

der autor: Das hieße, man hört zu, ohne zu wissen, wem. Und 
jeder von uns wiederholt nur, was er sagen hört. Und 
was gesagt wurde, hat niemand gesagt. 
der leser: Sie sind also Leser wie ich. 
der autor: Und bereit für das Paradies. 
XI 
YJie erkennt man seine Stimme unter den andern wieder1 
der autor: Sie haben offenbar wenig Lust, mir zuzuhören. 
der leser: Ich vernehme Stimmen. 
der autor: Und unter diesen Stimmen ist auch Ihre. 
der leser: Und Ihre. 
der autor: Und die eines andern. 
der leser: Stimmen von vielen anderen. 
der autor: Ist nicht auch die Stimme Theodors darunter? 
der leser: Ich kann Theodor nicht leiden. 
der autor: Aber was wollen Sie eigentlich wissen? 
der leser : Ich will wissen, was ich gesagt habe. 
der autor: Eulalie wird es Ihnen sagen. 
der leser : Schon wieder Eulalie! 
der autor: Sie wird sich zu Theodor gesellen. Aber sagen Sie mir, 
sind Sie noch Leser? 
der leser: Ich bin Leser und ich bleibe Leser. 
der autor: Und ich Autor? 
der leser: Sie lassen es mich zur Genüge fühlen. 
der autor: Und Sie wollen mich nicht als Leser haben? 
der leser: Würden Sie das Romanschreiben aufgeben? 
der autor: Gestern abend habe ich meinen Roman wieder gelesen. 
der leser: Und Sie waren stolz darauf, ihn geschrieben zu haben? 
der autor: Ich hatte ihn vergessen. 
der leser: Aber Sie sind doch wirklich der Autor des Romans? 
der autor: Und sein Leser. 
der leser: Und was bin ich? 
128
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.